Magnetisierender Sound
Der schwule US-amerikanische Sänger und Songwriter Stephin Merritt (Foto: Marcelo Krasilicic) ist ein wahrer Outputautomat, denn neben seiner Hauptband The Magnetic Fields ist er noch mit den Gruppen Future Bible Heroes, The 6ths und The Gothic Archives sowie als Solokünstler aktiv. Im Januar veröffentlichte er mit „Realism“ das neue Album der Magnetic Fields, das den Abschluss der „No-synth“-Trilogie bildet, die die Band 2004 mit dem Album „i“ begonnen und 2008 mit „Distortion“ fortgesetzt hatte. Bewusst auf den Einsatz von Synthesizern verzichtend, waren die Alben mal von folkigen Klängen, mal von Feedback-Noisepop à la The Jesus & Mary Chain bestimmt. Auf der CD „Realism“ gibt es vor allem Songperlen mit Gitarren-, Akkordeon- und Celloklängen zu hören, die die musikalische Folie für Merritts häufig iro­nische Texte bilden. Diese intimen Kompositionen passen also hervorragend in die Passionskirche, in der die Magnetic Fields heute auftreten.