Das Sanatorium tanzt Nein, nicht die Finanzkrise gab den Geschwis­tern Pfister und Andreja Schneider den Rest, das musikalisch-genialische Trio befand sich schon bei der letzten Berlin-Show vor drei Jahren am Ran- de eines Nervenzusammenbruchs. Und weil das Burn-out-Syndrom ein beklagenswerter Zustand ist, wiesen sie sich kurzerhand in ihr eigenes
Sanatorium ein. Gut erholt fanden sie in der extraordinären Promiklinik neue Wirkungsfelder: Ursli Pfister wurde zum Professor für Hygiene und Pharmazie befördert, Dr. Toni Pfister agiert als Guru für Finanzen und Spiritualität, die bulgarische Domina Dr. h. c. Schneider schwört auf Slibowitz und therapiert in ihrer einzigartig charmanten Art schwere Promipsychosen. Musikalisch waren die drei nie wertvoller als heute, auf die Dramaturgie hätten sie aber auch verzichten können, denn mit dem Maskenball im zweiten Teil ist jede Sinnlosigkeit erlaubt. Dann wird hemmungslos kostümiert gesungen: Toni als Panzerknacker, die Schneider als liebenswert-vulgärer Hotzenplotz und Glamourqueen Ursli haucht als Marie-Antoinette im Rokoko-Fummel mit mehr Sex-Appeal denn je „A rhythm divine“. aw