Hilda

  • 29. Apr. 2011, 18:00
  • Kleines Theater

von Marie NDiaye

Theaterheldin ohne Stimme Marie NDiaye ist die erste Afrofranzösin, die mit dem bedeutenden französischen Literaturpreis Prix Goncourt ausgezeichnet wurde (2009 für „Drei starke Frauen“). Bereits 2007 setzte sie ein politisches Zeichen und zog aus Protest gegen Sarkozys „monströsen“ Politikstil von Frankreich nach Berlin. Ihren ersten Roman schrieb die Autorin, deren Vater aus dem Senegal stammt, bereits mit 18. Im Zentrum ihrer Texte stehen immer wieder Frauen, die sich im politischen und gesellschaftlichen Spannungsfeld zwischen Frankreich und Afrika befinden. So zum Beispiel auch in „Hilda“, ihrem Debüt als Theaterautorin, in dem NDiaye modernes Sklaventum anprangert: Auf der Suche nach dem perfekten Dienstmädchen findet Madame Lemarchand (Foto) in der jungen Hilda alle Wünsche vereint, denn sie besticht durch Schönheit und Zurückhaltung. Allerdings verwandelt sich das Arbeitsverhältnis bald in eine Obsession der Hausherrin und endet für Hilda böse. Die titelgebende Figur bleibt unsichtbar und unhörbar, womit die Sprachlosigkeit der unterworfenen Frau besonders betont wird.


Kleines Theater

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