Neue Horizonte Der Bühnenboden leuchtet von unten und ist gut gepolstert. Muss er auch. Denn hier fliegen Menschen durch die Luft. Andauernd. Weil dieses Stück atemlos ist, weil es Tanz mit Artistik verbindet. „Appris par corps“ ist ein Stück für zwei Akrobaten – besser: für ein Akrobatenpaar. Genau richtig also für Alexandre Fray und Frédéric Arsenault, die 2005 ihre kleine Zweimannkompanie mit „Un loup pour l’homme [Lille]“ gründeten. Der eine ist der Träger, bleibt fast immer am Boden, ist eine Art menschliche Kletterstange und Resonanzboden für den Flieger, den zweiten Mann in
diesem rasanten Spiel. Er schlägt Saltos, springt und fliegt durch die Luft, immer wieder, immer auf andere Art und Weise. Ein rhythmisch wummernder Beat unterstreicht die Dynamik des Duos, das die Körper aufeinanderprallen und voneinander abprallen lässt. Die beiden Männer wollen miteinander verschmelzen und sich zugleich voneinander losreißen. So entwerfen sie Abbilder zwischenmenschlicher Beziehun gen und öffnen mit dieser ungewöhnlichen Mischung aus Akrobatik, Tanz und Theater eine ganz persönliche Welt der Körperlichkeit – und neue Horizonte. Versprochen: Der
Adrenalinpegel steigt beim Zuschauen. ah