Zwangsprostitution von Minderjährigen im Tiergarten
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Berlin gaben heute bekannt, dass sich derzeit vier rumänische Männer im Alter von 26, 23, 39 und 55 Jahren in Untersuchungshaft befinden. Ihnen wird vorgeworfen, Jungen im Kindesalter und Jugendliche aus Rumänien nach Berlin gebracht und dort dazu gebracht zu haben, sich im Großen Tiergarten und im Nollendorfkiez zu prostituieren. Laut Polizei handle es sich dabei zum Teil um die eigenen Kinder der festgenommenen Männer.
Ermittlungen des Fachkommissariats beim Landeskriminalamt und der Abteilung für organisierte Kriminalität bei der Staatsanwaltschaft Berlin hätten auf die Spur der Beschuldigten geführt. Im Dezember 2018 seien in Zusammenarbeit mit den rumänischen Strafverfolgungsbehörden zeitgleich vier Haftbefehle in einer Kleinstadt nahe Craiova vollstreckt worden.
Im Zuge der Ermittlungen seien auch einzelne betroffene Kinder und Jugendliche in die Obhut von Jugendämtern gegeben worden.
2017 hatte es mehrere Medienberichte über geflüchtete junge Männer gegeben, die im Tiergarten der Sexarbeit nachgingen. Es habe sich dort ein „Jungenstrich“ entwickelt. Die Berliner Morgenpost hatte Bezirksbürgermeister Stephan van Dassel dahingehend zitiert, dass er bei dem Problem auch den Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) in der Pflicht sehe und dass Magazine wie SIEGESSÄULE „diese Art von Prostitution im Park auch noch als Touristenattraktion“ darstellen würden. Für diese Aussagen wurde van Dassel innerhalb der Community scharf kritisiert. Im Interview mit SIEGESSÄULE distanzierte er sich später davon.