Queere Karaokebar: Monster Ronson's braucht Hilfe
Gemeinsames Singen in geschlossenen Räumen ist in Berlin zur Zeit verboten – unabhängig von Abstands- und Hygieneregeln oder der Größe des Raumes. So wurde es am 23.06. in der „SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung“ des Landes angeordnet. Das stellt nicht nur Berliner Chöre vor ein großes Problem, sondern auch das Monster Ronson‘s. Nachdem die queere Karaokebar gegenüber dem U-Bahnhof Warschauer Straße Anfang Juni wieder öffnen konnte, mussten die Räume letzte Woche erneut geschlossen werden.
Das Monster Ronson‘s sei jetzt mehr denn je auf Unterstützung angewiesen, so das Team. Jede noch so kleine Spende helfe, um die laufenden Kosten für Miete, Strom, Gas, Wasser, Versicherung und Personallöhne zu decken.
Bereits Ende April startete das Ronson‘s eine Startnext-Kampagne, um die Corona-Krise zu überleben. Fundingziel sind 100.000 Euro. Knapp 45.000 Euro sind bereits gespendet worden, die Aktion läuft noch bis zum 29. Juli. Unter anderem kann man T-Shirts, Hoodies mit dem Logo des Monster Ronson‘s oder auch lebenslangen Eintritt in der Karaokebar erwerben!
Die Bar ist Heimat queerer Performancekünstler*innen und ein wichtiger Hotspot der Berliner Community. Es bleibt zu hoffen, dass sie die Krise überstehen wird – für all die „geliebten Karaoke-Monster in Berlin und auf der ganzen Welt, die weiter singen müssen“, wie es im Aufruf zur Kampagne heißt.
startnext.com/save-monster-ronsons
Über Sinn oder Unsinn des Singverbots wird zur Zeit in Berlin heftig diskutiert. Ob das Singen in größeren Gruppen ein hohes Infektionsrisiko darstellt, um an Covid-19 zu erkranken, ist bisher nicht abschließend geklärt. Der Deutsche Musikrat forderte am Montag die Aufhebung des Berliner „Sing-Verbots“, das mindestens bis Ende Juli gelten soll. Denn die Anordnung sei „unverhältnismäßig“. Kultursenator Klaus Lederer hatte auf Twitter zum Verbot gesagt, dass er nicht bereit sei, Menschen unkontrollierbarer Ansteckung auszusetzen.