Weltblutspende-Tag

Protest in Berlin gegen Blutspendeverbot

12. Juni 2020

Anlässlich des Weltblutspende-Tages am 14. Juni wollen Aktivist*innen von Campact in Berlin gegen die diskriminierenden Regelungen bei der Blutspende protestieren. Treffpunkt für die Aktion ist am Montag, den 15. Juni, ab 11:00 Uhr vor der Bundesärztekammer.

Schwule und bisexuelle Männer sind in Deutschland von der Blutspende noch immer faktisch ausgeschlossen. Denn sie dürfen nur dann spenden, wenn sie ein Jahr lang auf Sex verzichtet haben. Dies gilt nach aktuellen Richtlinien der Bundesärztekammer auch für trans* Personen „mit sexuellem Risikoverhalten“.

Petition weist auf knappe Blutkonserven hin

Eine Online-Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, die fordert, diese Einschränkung abzuschaffen, haben bereits mehr als 26.000 Menschen unterschrieben. Die Petition verweist auch darauf, dass Blutkonserven in der Corona-Pandemie dringend gebraucht werden: „Wegen des Ausbruchs von Covid-19 werden die Blutkonserven knapp. Viele Menschen trauen sich nicht mehr, zum Blutspenden zu gehen. In den nächsten Monaten kann die Knappheit zum großen Risiko werden für die Menschen, die auf eine Bluttransfusion angewiesen sind.“ Gerade angesichts der Krise sei es völlig unverständlich, dass Gruppen von Menschen beim Blutspenden immer noch diskriminiert werden. Die Petition fordert, bei der Blutspende nicht mehr nach der sexuellen Orientierung zu fragen. Eineähnliche Petition der Jungen Liberalen auf change.org erreichte bisher knapp 20.000 Unterschriften.

Ein Antrag der Grünen, ein deutliches Verbot direkter und indirekter Diskriminierung im Transfusionsgesetz zu verankern, war erst im Mai im Bundestag abgelehnt worden (SIEGESSÄULE berichtete).

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