Kevin Kühnert gibt Juso-Vorsitz auf
SPD-Vizechef Kevin Kühnert wird im November das Amt als Vorsitzender der Jusos vorzeitig aufgeben und 2021 für den Bundestag kandidieren. Das bestätigte eine Sprecherin der SPD-Jugendorganisation am Montagabend. Zur Bundestagswahl im Herbst nächsten Jahres will Kühnert im Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg antreten.
Kurz zuvor hatte er bereits in einem Interview mit dem Tagesspiegel seine Entscheidung begründet: „Ich habe für mich entschieden, auf dem Juso-Bundeskongress im November den Vorsitz niederzulegen. Ein Jahr vor der turnusmäßigen Neuwahl des Vorstands. Das ist für die Jusos der bestmögliche Zeitpunkt – nämlich vor und nicht nach der Bundestagswahl. Ich finde, dass es meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger verdient hat, dem SPD-Wahlkampf, vor allem dem Jugend-Wahlkampf, einen eigenen Stempel aufzudrücken"
In dem Interview betonte er auch, dass er sich eine Frau in der Position der Jusos-Chef*in wünsche. Kühnert ist seit dem 24. November 2017 Bundesvorsitzender der Jusos und hatte seit dieser Zeit der SPD-Jugendorganisation eine laute Stimme verliehen und u. a. mit seiner Initiative gegen die Große Koalition und seinen Äußerungen zur Kollektivierung von Eigentum sein politisches Profil geschärft. 2018 sprach er im Interview mit SIEGESSÄULE zum ersten Mal über seine Homosexualität.