Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg

Jörg Steinert verlässt den LSVD

26. Aug. 2020
Bild: LSVD Berlin-Brandenburg

Jörg Steinert, langjähriger Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg e. V. (LSVD BB), wird seine Tätigkeit beim Verband zum Jahreswechsel beenden.

Wie der Tagesspiegel berichtete, werde Steiner stattdessen zukünftig als „Berater auf Honorarbasis“ für die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee tätig sein, insbesondere für das vom Familienministerium des Bundes finanzierte Projekt „Diversity und Islam“. Die liberale Moschee wurde 2017 von der Berliner Imamin Seyran Ateş mitbegründet.

Zehn Jahre lang war der Politologe Steinert Geschäftsführer des LSVD BB. Zuvor war er bereits beim LSVD und in anderen Bereichen der Szene aktiv, u. a. bis 2014 beim Berliner Berliner Fußballverein Türkiyemspor (SIEGESSÄULE berichtete).

Steinert sorgte immer wieder auch für Debatten in der Community: so im Zuge eines Streits um Arbeitsbedingungen beim LSVD BB, der einen Verlust von mehr als zwei Dritteln der Belegschaft zur Folge hatte (SIEGESSÄULE berichtete), im Streit um die Gedenkkugel für lesbische NS-Opfer (SIEGESSÄULE berichtete), oder, in 2019, im Zuge einer Auseinandersetzung Steinerts mit der Spandauer Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, die ihm vor einer öffentlichen Fahnenhissung einige kritische Nachfragen per Email geschickt hatte. Es kam zu einer Kampagne gegen die Gleichstellungsbeauftragte, in die u. a. auch die AfD involviert war. Einer der LSVD-Bundesvorstände, Alfonso Pantisano, forderte daraufhin auf Facebook Steinerts Rücktritt.

#LSVD#JörgSteinert#SeyranAtes

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