Corona-Krise: Bars of Berlin verhandeln mit der Stadt
Heute fand im Roten Rathaus ein Runder Tisch zur Situation der Gastro-Branche in der Corona-Pandemie statt. Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen wurde über Maßnahmen für die kommenden Herbst- und Wintermonate gesprochen. Die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) traf sich u. a. mit Bezirksbürgermeister*innen und Stadträten, Vertreter*innen der Tourismusgesellschaft „Visit Berlin“ und der von queeren Betreiber*innen ins Leben gerufenen Initiative „Bars of Berlin“.
Bereits Ende Mai hatte die Initiative einen lösungsorientierten Runden Tisch mit Verteter*innen des Berliner Senats gefordert. Die Bars bräuchten u. a. „eine Garantie auf unkomplizierte finanzielle Unterstützung, um die erwartbaren Umsatzausfälle zu kompensieren“ – denn ab Herbst wird die Bewirtschaftung der Außenbereiche nur mehr eingeschränkt möglich sein, und die Sitzkapazitäten im Innenbereich sind aufgrund der Abstandsregeln sehr reduziert.
Wenig konkrete Lösungen
Nachdem der Senat der Aufforderung erst nicht nachgekommen war, hatten „Bars of Berlin“ im Juli eine Protestaktion ins Leben gerufen, die nun offensichtlich Früchte getragen hat. Roberto Manteufel, Betreiber der Marietta und Mitinitiator der Initiative, sagte nach dem Runden Tisch, das Gespräch sei erfreulicherweise „sehr sachlich verlaufen“. Der „große Aha-Effekt“ sei jedoch ausgeblieben. Zwar wurde die Möglichkeit einer erweiterten Außengastronomie u. a. mit Zelten bis zum 31.03. verlängert. Allerdings wurde noch keine Lösung für eine sinnvolle Nutzung der Innenräume gefunden. Roberto Manteufel betont gegenüber SIEGESSÄULE, dass die Berliner Lärmschutzverordnung dringend neu geregelt werden müsse. Das Bedürfnis nach Ruhe dürfe nicht über dem Schutz der Gesundheit stehen. So müsse es möglich sein, trotz erhöhter Lärmbelästigung für die Anwohner*innen Türen und Fenster auch in der Nacht zu öffnen, um für genügend Belüftung sorgen zu können. Auch das Thema finanzielle Unterstützung wurde in dem heutigen Runden Tisch nicht behandelt. Die Initiative hofft nun auf weitere Treffen.