Corona: Empfehlungen für Sexleben und für Menschen mit HIV
Die Deutsche Aidshilfe (DAH) informiert auf ihrer Webseite zu drängenden Fragen rund um das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2).
Dabei geht es u. a. um ein möglicherweise erhöhtes Risiko für Menschen mit HIV. Wie auch die Berliner Aids-Hilfe im Gespräch mit SIEGESSÄULE erklärte, gibt es keine Hinweise darauf, dass Menschen in einer gut funktionierenden HIV-Therapie ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion haben. Da allerdings noch keine verlässlichen Daten vorliegen, kann dies laut DAH auch nicht komplett ausgeschlossen werden. Die Empfehlung der DAH lautet deshalb: Menschen mit HIV wie auch Menschen mit Vorerkrankungen, die in infektionsrelevanten Kontexten arbeiten, sollen möglichst mit ihrem Arbeitgeber abklären, ob es angebracht ist, weiter zu arbeiten.
Die DAH gibt außerdem Empfehlungen, wie die Gefahr, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, bei sexuellen Kontakten reduziert werden kann. Beim Sex setzt man sich durch die körperliche Nähe zu anderen Menschen generell einem hohen Risiko aus. Laut DAH senke man daher am stärksten das Risiko, „wenn man nur mit sich selbst Sex hat oder beim Sex nicht in der Nähe der Partner_innen ist – das ist zum Beispiel beim Telefonsex oder Onlinesex der Fall. Wichtig: Vor dem Sex mit sich selbst die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen, damit man nicht beim unabsichtlichen Berühren von Mund, Nase oder Augen mit den Fingern Viren auf die Schleimhäute bringt und sich so ansteckt.“ Wer Symptome hat, die auf eine Corona-Infektion hinweisen, oder Kontakt zu Personen mit Covid-19 hatte und in Quarantäne ist, sollte keine körperlichen Sexualkontakte mit anderen haben. Die DAH empfiehlt, bis zu zwei Wochen nach dem Ende der Symptome auf Sex zu verzichten, auch wenn es zu der empfohlenen Zeitdauer noch keine belegten Zahlen gibt.
Darüber hinaus stellt die DAH auf ihrer Seite Informationen zu Sexarbeit, Drogengebrauch oder HIV-Medikamentenversorgung im Kontext der Coronakrise bereit. Aktuell wird auch diskutiert, ob HIV-Medikamente hilfreich bei der Behandlung einer Corona-Infektion sein könnten. Auch hierzu gibt es Infos bei der DAH. Die Webseite wird ständig aktualisiert.