Berliner Clubkultur

Clubcommission kritisiert Auflösung der „Pornceptual"-Party

27. Okt. 2020
Bild: Chris Phillips & Lucas Dias
Motiv einer Pornceptual-Party

Nachdem am vergangenen Wochenende u. a. die Pornceptual-Party in der Alten Münze in Mitte von der Berliner Polizei und der Bundespolizei beendet wurde, hat die Clubcommission ein Statement veröffentlicht. Der Verband der Berliner Club-, Party- und Kulturereignisveranstalter e. V. kritisiert darin das Verhalten von Polizei und Presse.

Denn obwohl sich bei der Durchführung der Veranstaltung „peinlichst genau an die Hygieneverordnung" gehalten wurde und sich die Gäste „bei herbstlichen Temperaturen vollbekleidet ausschließlich im Hof der Alten Münze auf 3500 Quadratmetern aufhielten", seien es laut Aussage der Polizei angeblich zu viele Personen gewesen. Nach dem Abbruch habe die Polizei zudem auf Twitter mit einem Altherren-Witz die Veranstaltung als „unbefriedigend" für die Besucher*innen bezeichnet. Nach Aussage der Veranstalter*innen aus der Queer-Szene sollen Polizeibeamte sie mit Begriffen wie „ekelhaft" und „pervers" beleidigt haben.

Außerdem weist die Clubcommisson daraufhin, dass seit dem Sommer immer wieder Open-Air-Veranstaltungen durch die Polizei aufgelöst wurden, obwohl keine ersichtlichen Gründe vorlagen. „Im Gegenteil: Oft schien die Polizei nicht ausreichend über die aktuelle Verordnung informiert. So kann und darf Kontrolle aber nicht vollstreckt werden, wenn weiterhin ein Vertrauensverhältnis zu Ordnungsbehörden bestehen soll."

Auch in der Presse seien Konzept des Events und Gäste einseitig als beschämend und rücksichtslos stigmatisiert wurden. „Diese Vorgänge beweisen wieder einmal, wie wichtig Clubs als Schutzräume für marginalisierte Gruppen sind und wie die Szene der Stigmatisierung durch Presse und Ordnungsbehörden ausgesetzt wird."

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