Hoffnung für KitKat und Sage?
Die Zukunft der Berliner Clubs „KitKat“ und „Sage“ ist nach wie vor unklar. Nach breiten Medienberichten und einem gestiegenen öffentlichen Druck auf den Vermieter haben sich die Chancen aber erhöht, dass die Betreiber*innen doch in den Räumlichkeiten in der Köpenicker Straße bleiben können.
Letzte Woche hieß es zunächst, der Mietvertrag für die Räume, die sowohl vom KitKat als auch vom Sage genutzt werden, sei seitens des Besitzers gekündigt worden (SIEGESSÄULE berichtete). Wie der Geschäftsführer der Berliner Clubcommission, Lukas Drevenstedt, gegenüber der Berliner Zeitung sagte, müssten beide Clubs deshalb bis zum Juni 2020 weichen.
Insbesondere das KitKat, in dem u. a. auch die queeren Events „Gegen“ und „Revolver“ stattfinden, ist für seine Fetisch- und Dance-Parties über die Hauptstadt hinaus bekannt. Die Nachricht, dass bald das Aus drohen könnte, sorgte entsprechend für Aufmerksamkeit. Medien berichteten überregional, Politiker*innen wie Gregor Gysi (Die Linke) kündigten ihre Unterstützung für die bedrohten Clubs an. „Wir haben das in die Öffentlichkeit getragen, um klarzumachen, dass da ein großer Verlust auf uns zu käme“, sagte Lutz Leichsenring von der Berliner Clubcommission am Donnerstag gegenüber SIEGESSÄULE. „Das Ziel haben wir erreicht. Jetzt haben wir auch schon Signale vom Investor, der sagt, er würde die Clubs gern erhalten.“
Der Mietvertrag, der momentan auf den Sage-Club, mit dem KitKat als Untermieter, läuft, sei zwar tatsächlich gekündigt worden. Im Gespräch sei jedoch, ob ein neuer Mietvertrag abgeschlossen werden könnte, diesmal mit dem KitKat als Hauptmieter. „Auf jeden Fall gibt es wieder Verhandlungen.“ Besonderheit dabei: Das Sage ist bereits Eigentümer eines Teils des Gebäudekomplexes, in dem die Clubs sich befinden. „Das heißt es wird immer ein Misch-Mietverhältnis sein,“ so Leichsenring. Beide Clubs hätten aber ein gutes Verhältnis zueinander und seien über die weiteren Pläne im Austausch.
Auch mit den Anwohner*innen habe man bereits auf einem Runden Tisch gesprochen. Eine Vielzahl der Stimmen habe sich für einen Verbleib der Clubs, und eine sozio-kulturelle Nutzung des Areals ausgesprochen. „Die Anwohner*innen wollten auf gar keinen Fall, dass aus dem Ort ein Hotel oder eine andere Corporate-Geschichte gemacht wird.“
Mit handfesten Ergebnissen rechnet Leichsenring erst im Januar oder Februar 2020. Bis dahin gehe man zwar davon aus, dass es „für die Clubs weiter geht“. Unklar sei aber noch, unter welchen Konditionen sie in Zukunft weiter laufen können – und ob es eine langfristige Lösung geben wird.
fs