Polizeimeldung

Homophob beleidigt und geschlagen: Verletzte mussten ins Krankenhaus

16. Okt. 2019
Bild: Kurfürstenstraße © Fridolin freudenfett, CC BY-SA 3.0
Kurfürstenstraße, Tiergarten © Fridolin freudenfett (commons.wikimedia.org/wiki/User:Fridolin_freudenfett), CC BY-SA 3.0

Die Polizei Berlin meldete, dass zwei Männer in Tiergarten heute früh homophob beleidigt und geschlagen worden sein sollen. Die beiden 23- und 41-Jährigen waren nach derzeitigem Ermittlungstand gegen 3:25 Uhr in der Kurfürstenstraße unterwegs, wo zwei Unbekannte sie homophob beleidigten. Als sie darauf nicht reagierten, sollen die beiden Täter sie mit Schlägen und Tritten angegriffen haben und in unbekannte Richtung geflohen sein. Der 23-Jährige erlitt unter anderem einen Nasenbeinbruch. Beide Verletzte mussten zur Behandlung in ein Krankenhaus. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Laut dem Jahresbericht für 2018 des Berliner Anti-Gewaltprojekts Maneo wurden im Bezirk Schöneberg die meisten LGBTI-feindlichen Übergriffe registriert, gefolgt von Neukölln, Tiergarten, Mitte und Kreuzberg. Für ganz Berlin seien die Zahlen außerdem gestiegen: im letzten Jahr dokumentierte das Projekt insgesamt 382 Fälle, ein Anstieg um 18 Prozent im Vergleich zu 2017. Unklar sei laut Maneo, ob es tatsächlich mehr Übergriffe gab, oder ob lediglich die Bereitschaft gestiegen ist, Vorfälle zu melden (SIEGESSÄULE berichtete).

Auch die aktuellen Ansprechpersonen für LGBTI* der Berliner Polizei, Anne Grießbach-Baerns und Sebastian Stipp, gehen von gestiegenen Zahlen aus, wobei der Hintergrund auch ein verändertes Anzeigeverhalten sein könnte. Hinzu komme, dass Straftaten im Bereich Hasskriminalität inzwischen auch besser eingeordnet und deutlicher benannt werden – zum Beispiel als homo- oder transphob (siehe Grießbach-Baerns im SIEGESSÄULE-Interview).

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