Ziel von Vandalismus: Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
In den letzten Monaten wurde das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen bereits etliche Male zur Zielscheibe von Vandalismus. Heute meldete die Polizei Berlin erneut, dass das Denkmal in der Ebertstraße mit schwarzer Farbe beschmiert wurde. Der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma hatte die Sachbeschädigung am Sonntag gegen 22:30 Uhr bemerkt. Daraufhin verständigte er die Polizei. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Das Sichtfenster des Denkmals, hinter dem ein Video projeziert wird, war zuletzt Mitte August diesen Jahres mit schwarzer Farbe beschmiert worden. Auch im Juli, Juni und im Januar, am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, war das Denkmal in ähnlicher Form beschädigt worden. In vergangenen Jahren hatte man die Scheibe auch immer wieder eingeschlagen oder im Oktober 2018 in die Steinplatte vor dem Sichtfenster „HIV“ eingebrannt.
Auch andere Denkmäler in Berlin, die an die Geschichte von LGBTI* erinnern, sind Ziel von Vandalismus. Ebenfalls im August waren die Berliner Gedenktafeln für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung beschädigt worden. Dort sind Porträtbilder von Magnus Hirschfeld, Anita Augspurg und Karl Heinrich Ulrichs zu sehen, denen die Augen ausgekratzt und anschließend ausgebrannt wurden – diese Form der Sachbeschädigung ereignete sich bereits zum dritten Mal seit der Enthüllung der Gedenktafeln im Jahr 2011. Die Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Nollendorfplatz – dem ersten Denkmal für die Opfergruppe der Homosexuellen im öffentlichen Raum – war 2017 mit einem Hakenkreuz beschmiert worden.