Szene

Solidaritätswelle für Lesbenwohnprojekt

17. Juli 2018
Protestaktion für das Lesben-Wohnprojekt

Den Frauen von Rut e. V. schlägt gerade eine Welle der Solidarität entgegen. Für ihr bundesweit einzigartiges Lesbenwohnprojekt, dass auf dem Gelände der Schöneberger Linse entstehen soll, finden sich immer mehr UnterstützerInnen!  „Travestie für Deutschland“ haben auf der Plattform change.org eine Online-Petition gestartet, die sich an Michael Müller, den Regierenden Bürgermeister von Berlin, richtet. „Die Community steht auf den Schultern lesbischer Vorkämpferinnen, ohne die ein queerer Alltag heute undenkbar wäre. Lasst uns Danke sagen für die Lebensleistung lesbischer Seniorinnen, und für ihr Wohnprojekt kämpfen! Mit deiner Stimme forderst du, dass Lesben hör- und sichtbar bleiben müssen!“, heißt es in der Begründung zu ihrer Aktion. Bis Ende des Monats könnt ihr die Petition noch mit eurer Unterschrift unterstützen.

Auf dem Lesbisch Schwulen Stadtfest findet am 21.07. um 15 Uhr (am RuT-Stand in der Kalkreuthstr.) ein Fotoshooting mit den zahlreichen UnterstützerInnen statt, die mit ihrem Logo oder ihrer Unterschrift Ihre Solidarität mit dem Wohnprojekt Ausdruck verleihen. Dabei handelt es sich um Organisationen aus Kultur, queerer Community, Politik und Einzelpersonen. Mit dabei sind u. a. der Berliner CSD e. V., LesMigras, Die Linke.queer, SPD Queer, Ver.di queer Berlin Brandenburg, Südblock, Querverlag, Eisenherz, Romy Haag, Ralph Ehrlich, Sigrid Grajek und auch SIEGESSÄULE und L-MAG. Zudem werden die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz im Rahmen eines Empfangs während des Stadtfests RuT e. V. einen Spendencheck überreichen.

Darüber hinaus plant das im Juni neu gegründete Bündnis Summer of Queerfulness die Aktion „Stand up for RuT“: Der „CSD auf der Spree“ am 26.07. wird dabei mit Stand-Up-Boards auf dem Wasser begleitet. Zudem soll ein großes Transparent mit der Aufschrift „Wir bauen unser Haus. Puscheln für das RuT-Wohnprojekt“ auf der Michaelibrücke entfaltet werden. Wer sich an der Aktion beteiligen will: Planungstreffen ist am 25.07. um 18 Uhr in den Prinzessinnengärten.

In einer Pressemitteilung gaben RuT heute bekannt, dass sie sich durch die breite Unterstützung bestärkt fühlen in ihrem Vorhaben, das Wohnprojekt umzusetzen. Sie berufen sich dabei auf den Berliner Koalitionsvertrag, in der die Förderung von Lesbenprojekten explizit als Ziel genannt wird: „In Artikel 3GG hat sich die Bundesregierung verpflichtet, aktiv auf die Beseitigung bestehender Nachteile und die tatsächliche Durchsetzung von Gleichberechtigung hinzuwirken. Diese Durchsetzung fordern wir ein.“

Seit 2009 arbeitet RuT schon an der Umsetzung des Wohnprojektes für circa 80 Bewohnerinnen. Ein Konzeptverfahren um den Standort am Südkreuz an der Schöneberger Linse, ausgeschrieben vom Land Berlin, hatte RuT bereits gewonnen. Doch die Schwulenberatung akzeptierte das Ergebnis nicht und ließ das Verfahren juristisch prüfen. Der seit Ende 2016 laufende, dreistufige Entscheidungsprozess, wer das Grundstück bekommen soll, wurde auf die zweite Stufe zurückgesetzt. Über die Frage wer am Südkreuz bauen darf, wird nun noch einmal neu entschieden.

rut-berlin.de

Weitere Artikel zum Thema:

Lesbische AktivistInnen besetzen Räume der Schwulenberatung

Grundstücksstreit zwischen RuT und Schwulenberatung

Das Siegessäule Logo
Das Branchenbuch mit Haltung
Queer. Divers. Überzeugend.