Protest gegen transfeindliche Demo in Berlin
Am Samstag soll in Berlin eine transfeindliche Demo stattfinden. Aktvist*innen rufen deswegen zum Gegenprotest auf. Am Sonntagnachmittag startet dann am Hermannplatz eine weitere Demo gegen Transfeindlichkeit
Die transfeindliche Gruppe „Radfem Berlin“ hat unter dem Titel „Für die Zukunft der Frauen in Deutschland“ am Samstag, den 24.09., um 13 Uhr eine Demo in Berlin am Spreebogenpark angekündigt. In dem Forderungskatalog zur Demo stehen Polemiken und Angriffe auf die Rechte von trans* Personen. So wird die deutsche Bundesregierung aufgefordert, dass Selbstbestimmungsgesetz „aufzugeben". Dies wird begründet mit der absurden Behauptung, dass „dieses (…) die Rechte von Frauen und Mädchen komplett zerstören und Lesben in die Heterosexualität zwingen (wird)“.
An anderer Stelle finden sich Beleidigungen gegenüber trans* Personen und wirre Ausführungen zur „Gender-Identitätspolitik“. Zur Liste der eingeladenen Rednerinnen gehören u. a. die umstrittene Sozialwissenschaftlerin Sheila Jeffreys, welche u. a. die Existenz von trans Frauen negierte, und Juristin Gunda Schumann, die für Empörung gesorgt hatte, als sie 2020 bei einer taz-Veranstaltung und 2021 beim Lesbenfrühlingstreffen über trans* als „Irrweg“ sprechen wollte.
Gegenkundgebung am 24.09.
Gegen die transfeindliche Veranstaltung regt sich Protest: Um der Hetze von Radfem Berlin etwas entgegenzusetzen, wird ebenfalls am Samstag um 13 Uhr an der Gustav-Heinemann-Brücke am Spreebogenpark eine Kundgebung stattfinden. Organisiert wird sie vom „Bündnis gegen trans*feindliche Hetze und für geschlechtliche Selbstbestimmung", ein Zusammenschluss engagierter Einzelpersonen.
Im Aufruf zur Kundgebung heißt es: „,Radfem Berlin‘ und andere TERFs versuchen die Selbstbestimmung von trans* Personen zu verhindern. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht. Immer wieder verbreiten sie Falschmeldungen und verleumderische Beiträge, um trans* Personen zu diskreditieren und als angebliche "Gefahr für die Frauen" darzustellen.“ Mit lautstarkem Protest soll gezeigt werden, dass Trans*feindlichkeit nicht geduldet wird und Hetze nicht unwidersprochen bleibt.
Demo gegen Transfeindlichkeit am 25.09.
Eine weitere Demo in Berlin richtet sich an diesem Wochenende gegen Trans*feindlichkeit und bezieht sich dabei auf aktuelle Fälle. „Malte wurde beim CSD in Münster angegriffen, als er bei einer homofeindlichen Attacke zur Hilfe eilte. Am Freitag, dem 02.09.22 erlag er seinen Verletzungen", heißt es im Aufruf der Gruppe Fight Transphobia. „Ella nahm sich im September 2021 in Berlin ihr Leben nach einem langen, erbitterten Kampf gegen die deutsche Bürokratie, Rassismus und Transfeindlichkeit. Ihr Grab wurde mindestens drei Mal geschändet. Wir reden nicht von Einzelfällen. In Berlin, und in ganz Deutschland, werden immer mehr queerfeindliche Gewalttaten gemeldet. Gewalttaten, die nur ein Symptom einer queerfeindlichen Gesellschaft sind.“
Die Demonstration unter der Losung „Transfeindlichkeit tötet! – Gemeinsam Transfeindlichkeit bekämpfen!" startet am Sonntag, den 25.09, um 17 Uhr am Hermannplatz mit einer Auftaktkundgebung. Die Route führt dann über den Kottbusser Damm, den Oranienplatz und den Rio-Reiser-Platz zum Mariannenplatz, wo dann gegen 20 Uhr die Abschlusskundgebung geplant ist.
Die Demo will „ein klares Zeichen gegen Queerfeindlichkeit, und ganz speziell gegen Transfeindlichkeit, setzen.“ Gefordert wird eine intersektionelle, antirassistische und antiableistische Unterstützung für queere Menschen. „Wir wollen eine Gesellschaft, in der wir alle frei leben können!“
Route
Gegenkundgebung
24.09., 13:00, Spreebogenpark / Gustav-Heinemann-Brücke
Demo gegen Transfeindlichkeit
25.09, 17:00, Hermannplatz
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