Weltweiter virtueller Pride geplant
LGBTI*-Organisationen aus verschiedenen Regionen der Welt wollen am Samstag, den 27. Juni, einen gemeinsamen Pride organisieren, der im Internet als Stream übertragen wird.
Fällt die Pride-Saison diesen Sommer flach? Das fragen sich gerade Queers in vielen Ecken der Welt. Aufgrund der Corona-Krise wurden bereits Events in einigen Städten und Ländern abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Und auch wenn der Termin für den Berliner CSD am 25. Juli bisher noch nicht abgesagt wurde, ist unklar, ob er wirklich wie geplant stattfinden kann.
24 Stunden auf Sendung
Der „Global Pride 2020“ soll eine virtuelle Alternative bieten: LGBTI*-Organisationen aus verschiedenen Weltregionen wollen am Samstag, den 27. Juni, einen gemeinsamen Pride organisieren, der im Internet als 24-stündiger Stream übertragen wird. Gezeigt werden sollen Musikbeiträge, Show Acts, Reden oder Grußworte aus unterschiedlichen Ländern.
Diese Idee wurde letzte Woche in einem internationalen Online-Meeting geboren, erzählt Ronald Zinke vom CSD Deutschland e.V. gegenüber SIEGESSÄULE. „Der Name Global Pride ist registriert, das Logo ist gesetzt und Social Media-Kanäle sind angelegt." Mehr stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Details sollen in den nächsten Tagen und Wochen bekannt gegeben werden. Zum Beispiel, wie genau der Stream dann aussieht: ob alles live gestreamt wird oder ob auch Videobeiträge gezeigt werden, die im Vorfeld bereits erstellt und zusammen geschnitten wurden.
Organisiert wird die Aktion durch die internationalen Pride-Netzwerke InterPride und die European Pride Organizers Association (EPOA). Sie arbeiten dafür mit Pride-Organisationen auf Landesebene zusammen. „Die Global Pride gibt uns die Möglichkeit, die Widerstandsfähigkeit der LSBTIQ* Community angesichts dieser Pandemie und des wahren Geistes der Prides zu verbinden und zu feiern“, wirbt J. Andrew Baker, Co-Präsident von Interpride, für das Konzept.
„Online, anders, aber nicht weniger politisch!“
Bereits mit im Boot seien neben Deutschland auch Mexiko, Portugal, Spanien, Australien oder die USA, sagt Ronald Zinke. Außerdem sind Kooperationen mit regionalen Netzwerken auch im südlichen Afrika, Asien, Ozeanien oder Lateinamerika geplant. Darunter auch Länder, in denen LGBTI* kriminalisiert werden, und in denen InterPride und EPOA schon länger mittels Videokonferenzen, Petitionen o. ä. aktiv sind. Aufgeteilt werde der 24-Stunden-Stream wahrscheinlich nach Zeitzonen, sagt Zinke. Das heißt: Australien wird wohl den Anfang machen.
Für eine Teilnahme angefragt hat der CSD Deutschland e.V., neben den lokalen Pride-Teams, schon Vereine und Gruppen wie den Bundesverband Trans* oder die Lesben gegen Rechts, sowie auch Vertreter*innen aus Kultur und Politik wie Volker Beck, Kevin Kühnert, Rosa von Praunheim oder Conchita Wurst.
„Die CSD-Saison 2020 wird anders werden, als wir sie aus den letzten 50 Jahren kennen,“ heißt es auf der Homepage des CSD Deutschland. „Online, anders, aber nicht weniger politisch!“
Beiträge und Teilnehmer*innen für den Global Pride werden noch gesucht. Wer mitmachen will, kann sich über das Online-Formular anmelden.
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