Wann öffnet das SchwuZ?
Seit Anfang September können Berliner Clubs für Geimpfte und Genesene wieder geöffnet werden. Während beispielsweise das SO36 an diesem Wochenende seine Eröffnungsparty feiert, müssen sich Fans des SchwuZ noch etwas gedulden. Wir fragten Geschäftsführer Marcel Weber, wie es mit dem Szeneclub weitergeht
Marcel, am Samstag haben die ersten Clubs wieder ihre Türen für Geimpfte und Genesene geöffnet. Die Clubcommission hatte aber eigentlich eine andere Forderung, nämlich neben der 2G-Regel auch PCR-Tests zu integrieren. Welche Vorteile hätte das aus deiner Sicht? Das ermöglicht auf der einen Seite auch Menschen den Zugang, die noch nicht geimpft sind. Auf der anderen Seite bewahrt uns diese Regelung vor Super Spreadern, da der Vorschlag lautet: Bei niedriger Inzidenz gilt die 2G-Regel und alle, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen einen PCR-Test machen. Bei hoher Inzidenz müssen ausnahmslos alle einen PCR-Test machen. Da wäre es für den Staat günstiger, so zumindest unsere These, die Kosten für die PCR-Tests zu übernehmen anstatt die Wirtschaftsunternehmen weiter mit Hilfen am Leben zu erhalten. Die Clubs könnten ihren Betrieb fortsetzen und hätten eine langfristige Perspektive.
Wie geht es mit dem SchwuZ weiter? Wir werden Ende Oktober wieder öffnen. Früher geht das nicht, da wir noch einige Baustellen haben. Die größte Herausforderung ist das Personal: Wir sind nicht mehr so viele Leute wie vor der Schließung und Bewerbungsverfahren brauchen Zeit. Diejenigen, die Minijobs im SchwuZ hatten, haben mittlerweile was anderes gefunden. Es dauert außerdem einfach das Programm auf die Beine zu stellen. Wenn's dann soweit ist, kommt bitte alle und guckt euch an, was wir in der Zwischenzeit aus dem SchwuZ gemacht haben! Wir haben ganz viel im Laden umgebaut. Es ist ist so schön geworden: Das muss jeder und jede mindestens ein mal gesehen haben!
„Wir haben noch immer die Herausforderung über die nächsten Monate zu kommen.“
Wie geht es dem SchwuZ denn momentan finanziell? Wir haben noch immer die Herausforderung über die nächsten Monate zu kommen. Die Wirtschaftshilfen decken nur die Fixkosten und die Umsätze ab Oktober werden nicht so sein wie früher. Wir haben aber noch eine neue Struktur: Der Schwuz-Verein hat eine gemeinnützige GmbH gegründet, womit wir Gelder akquirieren wollen, um queere Kultur zu fördern.
Im August habt ihr die Open-Air-Veranstaltung „Dünen der Leidenschaften“ organisiert. Wie lief das? Trotz des Wetters hat die Sehnsucht nach dem SchwuZ überwogen und es waren sehr viele Gäste da. Persönlich fand ich es toll zu sehen, wie unglaublich dankbar die Leute waren, dass sie als Community wieder zusammenkommen konnten. Es hatte schon fast was von Familientreffen. Diese Wertschätzung wünsche ich mir auch für die Zukunft, weil queere Safer Spaces eben nicht selbstverständlich sind. Für uns waren die „Dünen der Leidenschaft“ ein totaler Erfolg.
Im Herbst wollt ihr das Programm „Queers in Concert“ starten. Was erwartet uns da? Das ist eine Konzertreihe, die im Oktober losgeht. Es wird acht Konzerte mit queeren Bands geben, die entweder lokal oder europaweit bekannt sind. Das ganze wird live gestreamt und jetzt, dank der neuen Perspektive, womöglich auch mit Publikum vor Ort. Wir wollen natürlich Sichtbarkeit für queere Künstler*innen schaffen. Mit unserer Expertise und der neuen Technik, die wir über die Förderung anschaffen konnten, werden wir die Konzerte in hochwertiger Qualität streamen. Das wird groß!
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