Top 10: Queere Christmas Songs

Für eure Weihnachts-Playlist präsentieren wir euch zehn fulminante Christmas Songs von queeren bzw. queerrelevanten Künstler*innen – zusammengestellt von SIEGESSÄULE-Redakteurin Kaey
Shea Diamond feat Cyndi Lauper „Blame it on Christmas“
Im Duett „Blame it on Christmas“ treffen zwei große Diven und Stimmen aufeinander. Für die trans Künstlerin Shea Diamond ging damit ein Traum in Erfüllung. Denn Cyndi Lauper ist eine ihrer Jugendheld*innen, deren Songs wie „Girls just wanna have fun“ oder „True Colors“ eine befreiende Wirkung auf dem Weg zu ihrer eigenen Identität hatten. Der Song „Blame it on Christmas“ ist auf der Deluxe Version des Soundtracks zum Film „Happiest Season“ zu finden, einer lesbischen Weihnachtsromanze mit Kristen Stewart.
k.d. lang „Hallelujah“
„Hallelujah“ ist wohl einer der meistgecoverten Songs der Welt. Geschrieben hat ihn der kanadische Singer-Songwriter Leonard Cohen, der die vieldeutigen Lyrics des 1984 zuerst veröffentlichten Songs immer wieder veränderte. Bis heute wird darüber gerätselt, was der Song denn nun bedeuten könnte: Geht es um sexuelle Obsessionen, um einen Orgasmus oder handelt es sich um ein gesungenes Gebet? Aufgrund der vielen biblischen Referenzen im Text etablierte sich „Hallelujah“ jedenfalls über die Jahre hinweg als Weihnachtsballade. Eine der eindrucksvollsten Versionen stammt von dem lesbischen Weltstar k.d. lang, der die Lyrics als Kampf zwischen menschlichen Begierden und als Suche nach spiritueller Erkenntnis interpretierte.
Pentatonix „Carol of the Bells“
Die amerikanische A-Capella-Band Pentatonix sind mehrfache Grammy-Awards-Gewinner. Mit einer Coverversion von Lady Gagas „Telephone“ starteten sie ihre Karriere. Zu ihren größten Erfolgen gehören aber ihre sechs Weihnachtsalben. Beim Klassiker „Carol of the Bells“ vom Album „PTXmas“ zeigen sie, wie ausgeklügelt und überraschend ihre Arrangements sind. Die Bandmitglieder Scott Hoying und Mitch Grassi sind offen schwul und gerade Grassi, der weibliche wie männliche Pronomen für sich verwendet, hat eine queere Ästhetik in die Band eingebracht. Was Grassi besonders freut: Mit ihrer A-Capella-Musik erreichen sie auch ein eher konservatives Publikum, das durch sie oft zum ersten Mal in Kontakt mit LGBTIQ* kommt.
Bob the Drag Queen aka Hood Pussy „Deck a Ho“
Im Mai 2016 gewann Bob the Drag Queen die achte Staffel von „RuPaul‘s Drag Race“. Kurze Zeit später veröffentlichte sie das Musikvideo zu „Deck a Ho“ unter dem Synonym Hood Pussy. Der Track ist trashiger Rap, der mit denkwürdigen Zeilen wie „New bitch on campus / Eating young MC's like my name was Krampus“ auf die Adventszeit und Weihnachten anspielt. 2017 wurde der Song als Remix mit Gastrapperin Shangela veröffentlicht, ebenfalls Teilnehmerin bei „Drag Race“.
RuPaul „Nothing for Christmas“
Auch die Mutter aller Dragqueens RuPaul ist eine Weihnachtsfanatikerin. Sie veröffentlichte bisher drei Weihnachtsalben, das erste bereits 1997. Das mit einem Glockenspiel startende „Nothing for Christmas“ stammt von ihrem 2015 veröffentlichten Album „Slay Belles“, dessen Titel bereits mit Codes aus der Drag- und LGBTIQ*-Community spielt. Sehenswert ist auch das Video, das Aufnahmen von RuPaul aus den 80er-Jahren zeigt.
Sam Sparro „Christmas Time is Here“
Der in Australien geborene schwule Sänger Sam Sparro ist bekannt geworden mit Electropop-Tunes wie „Black + Gold“. 2017 erschien seine von Jazzmusik beeinflusste Weihnachts-EP „Christmas in Blue“, obwohl er betonte, selbst kein großer Fan von Weihnachten zu sein und damit auch etliche negative Erfahrungen zu verbinden. Kein Wunder, dass die Songs eher von einer traurigen Grundstimmung getragen sind, wie zum Beispiel seine großartige Interpretation des Klassikers „Christmas Time is Here“, der 1965 für das „Charlie Brown Christmas“ TV-Special geschrieben wurde.
Todrick Hall „Bells, Bows, Gifts, Trees“
Queerness, Drag und Voguing sind zentrale Elemente in der Ästhetik des schwulen Sängers Todrick Hall. Im Mai 2019 veröffentlichte er den Song „Nails, Hair, Hips, Heels“. Der schmissige Dancesong im Ballroom-Style wurde zum Hit. 2020 nahm der Songwriter mit „Mask, Gloves, Soap, Scrups“ eine Art Corona-Version des Titels auf. Zur Weihnachtszeit im selben Jahr folgte dann mit „Bells, Bows, Gifts, Trees“ gleich die nächste Variante. Mehr kann man aus einem Song kaum herausholen.
Wilhelmine „Fluss“
Mit ihrem Coming-out-Song „Meine Liebe“ wurde die lesbische Berliner Sängerin Wilhelmine bekannt. Letztes Jahr veröffentlichte das digitale Musikportal deezer eine Weihnachtsplaylist mit Songs von deutschen Musiker*innen. Wilhelmine steuerte mit „Fluss“ eine Coverversion des Joni Mitchell Klassikers „River“ bei, der Weihnachtsmelancholie und Liebeskummer miteinander verbindet.
Wham! „Last Christmas“
Natürlich darf auf einer queeren Weihnachtsplaylist „Last Christmas“ von Wham! nicht fehlen. Ein bittersüßer Song über Herzschmerz, Zurückweisung und Einsamkeit, der trotz Dauerrotation kaum etwas von seiner Magie verloren hat. Mit Weihnachten hat vor allem das in den Lyrics beschworene Gefühl zu tun, von all der Fröhlichkeit, die viele mit dem Fest verbinden, ausgeschlossen zu sein. Am 25. Dezember jährt sich George Michaels Todestag zum fünften Mal. 2016 starb die Musiklegende im Alter von nur 53 Jahren aufgrund einer Herzmuskelerkrankung.
Mariah Carey ft. Ariana Grande, Jennifer Hudson „Oh Santa“
Queers lieben ihre Diven, und eine Weihnachtsplaylist wäre nicht vollständig ohne die Queen of Christmas: Mariah Carey! Und dabei muss man nicht unbedingt auf „All I want for Christmas“, die bestverkaufteste Christmas-Single aller Zeiten, zurückgreifen. Ebenso großartig ist zum Beispiel der Song „Oh Santa“ . Erstmal veröffentlicht wurde er 2010, doch im letzten Jahr sang ihn Mariah in ihrem Weihnachts-TV-Special gemeinsam mit Ariana Grande und Jennifer Hudson. Diva-Overload!
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