Tipps für queere Weihnachtsfilme und -serien
Ob weihnachtliche Filme, queere Serien oder ein Weihnachtsspecial – die winterliche Jahreszeit lädt vor allem dazu ein sich in eine Decke einzukuscheln und mit Tee und Keksen vor den Fernseher zu flenzen. Wir stellen euch unsere neuen queeren Highlights und All-time-Favourites zum Bingewatchen vor
Black Doves
Thriller-Serie im weihnachtlichen London: Netflix geht mit einem vielversprechenden Agenten-Duo an den Start. Vor winterlicher Kulisse kämpft die unterkühlte Spionin Helen Webb (Keira Knightley) an der Seite des charmanten Killers Sam (Ben Whishaw) gegen einen unbekannten Gegner. Für anhaltende Spannung über sechs Folgen hinweg sorgt jedoch nicht nur die verwicklungsreiche Story. Besonders die Freundschaft zwischen Helen und Sam berührt. Zwar wirkt Keira Knightley an manchen Stellen etwas starr und unnahbar und so kann man ihr ihre Gefühle nicht ganz abnehmen. Aber was ihr an Emotionalität fehlt, kann Ben Whishaw allerdings locker wieder reinspielen. Denn: Am Ende ist es die schwule Lovestory zwischen Sam und dem ahnungslosen Michael (Omari Douglas), die uns den Atem raubt. Selten haben wir so einen liebevollen Auftragsmörder gesehen.
Wann & Wo: 5. Dezember 2024, Netflix
The Holiday Club
Lesbische Rom-Com für Weihnachtsmuffel: Nicht nur die Weihnachtsfeiertage sorgen bei vielen für gemischte Gefühle. Auch an anderen freien Tagen ist nicht allen zum Feiern zu mute. Sam (Makaela Shealy) in „The Holiday Club“ kann Feiertage ebenfalls nicht leiden. Dagegen ist Bäckerei-Inhaberin Bailey (Alexandra Swarens) ein richtiger Holiday-Ultra. Als die beiden Frauen sich – natürlich – am Valentinstag zufällig in einer Kleinstadt in Ohio kennenlernen funkt es zum erstmal Mal. Bis sie sich ihre Liebe eingestehen können braucht es aber noch ein paar mehr gemeinsame Feiertage als Freundinnen. Die süße Weihnachts-Komödie macht gute Laune und entspannte Festtagsstimmung.
Wann & Wo: 2024, Amazon Prime
A Nonsense Christmas with Sabrina Carpenter
Musikalische Christmas-Show im überzeichneten Retro-Look: Keine geringere als Sabrina Carpenter läutet bei Netflix die Weihnachtszeit ganz offiziell ein. In ihrem eigenen Special performt die Sängerin Songs von ihrer Weihnachts-EP „Fruitcake“. An Glitzer und Weichzeichner wurde dabei in keiner einzigen Einstellung gespart. Knisterndes Kaminfeuer, zahlreiche Weihnachtsbäume und natürlich die passenden rot-weißen Showoutfits von Sabrina Carpenter – kitschiger und amerikanischer geht es kaum. Ein besonderes Highlight sind die Gäste, die sich die Host als Verstärkung dazu holt. Hier begeistern Duette mit unsren queeren Lieblingsstars wie Kali Uchis und Chappell Roan.
Wann & Wo: 6. Dezember Netflix
Elton John: Never Too Late
Persönliche Einblicke in ein schillerndes Rockstar-Leben: Wer genug hat von weihnachtlichen Komödien und Christmas-Specials, kann in die neue Elton-John-Dokumentation eintauchen. Anders als im Musical „Rocketman" wird das Leben des Künstlers nicht einfach nacherzählt. Neben Videos von der „Farewell Yellow Brick Road"-Tour freuen wir uns auf originales Archivmaterial aus den 70ern. Dabei liefert der Film auch bewegende Bilder zu den schwierigen Phasen der 50-jährigen Show-Karriere. Ehrlich und liebevoll blickt Elton John zurück auf Krisen und erzählt, wie er der werden konnte, der er heute ist. Auch wenn wir wenig Neues erfahren, schafft die Dokumentation berührende Momente. Fun-Fact: Bei „Elton John: Never Too Late" wurde die Regie von seinem Ehemann David Furnish geführt.
Wann & Wo: 15. November 2024, Disney+
Carol
Der lesbische Weihnachtsfilm schlechthin: Manche feiern die Weihnachts-Saison, ander die „Carol“-Season. Zwar feierte der Film erst 2015 Premiere, trotzdem hat sich die Romanze von Todd Haynes schon jetzt als queerer Klassiker für den Winter bewährt. Im New York der 50er Jahre lerne sich zwei ungleiche Frauen kennen. Ikonisch ist die zufällige Begegnung im Kaufhaus, wo die schicken Hausfrau Carol Aird (Cate Blanchett) erstmals auf die junge Verkäuferin Therese Belivet (Rooney Mara) trifft. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Und für Carol ist nicht erst seit dieser schicksalshaften Begegnung klar: Sie muss aus ihrem goldenen Käfig, der Ehe mit dem gut situierten Harge, ausbrechen. Dieses besondere Drama erzählt zwischen Weihnachtsbäumen und Schneeflocken die Geschichte einer ganz großen Liebe und vor allem von einem Kampfes um die eigene Identität.
Wann & Wo: 2015, Joyn
Single All The Way
Schwule Homecoming-Story mit süßen Verwicklungen: Vielen graut es vor den nervigen Fragen der Eltern beim Festessen – so auch Peter (Michael Urie) in „Single All The Way“. Statt sich vor seiner Familie nochmal als Single rechtfertigen zu müssen, überredet er kurzerhand seinen besten Freund Nick (Philemon Chambers), sich zu Weihnachten als sein Partner auszugeben. Dieses Jahr ist ihm allerdings seine Mutter mit einem besonderen Blind Date zuvorgekommen. Statt eine Beziehung mit Nick vorzuspielen, findet Peter sich plötzlich auf einem arrangierten Date mit dem gutaussehenden Spinning Instructor James (Luke Macfarlane). Mit viel Humor greift der Film die Schwierigkeiten in vielen Familien auf. In Sachen Liebe bleibt Netflix‘ erste schwule Weihnachts-Rom-Com bis zum Schluss aufregend. Besonders freuen wir uns über den queeren Schauspieler Philemon Chambers und natürlich Jennifer Coolidge Auftritt als Tante Sandy.
Wann & Wo: 2021, Netflix
Happiest Season
Lesbische Christmas-Rom-Com mit Kristen Stewart: Was braucht es mehr als an den Feiertagen Kristen Stewart anzuhimmeln? Abby (Kristen Stewart) und Harper (Mackenzie Davis) sind seit einem Jahr ein Paar. Über Weihnachten wollen die beiden Harpers Familie in ihrer Heimatstadt besuchen. Doch während Abby sich darauf freut, die Liebsten ihrer Partnerin kennenzulernen, sieht Harper dem Treffen eher mit Sorgen entgegen. Was ihre Freundin nämlich noch nicht weiß: Harper hat ihren Eltern nie von ihrer Queerness erzählt. Zu groß war ihre Angst, nicht akzeptiert zu werden. Jetzt soll Abby sich gegenüber der konservativen Familie als ihre Mitbewohnerin ausgeben. Schon hier stellt sich die Frage, ob das Rom-Com-Genre dem Thema wirklich gerecht wird. Als queere Zuschauer*in kann man kaum über das grenzüberschreitende Verhalten der Familie lachen. Zwar muss ein Happy End selbstverständlich sein. Bei uns bleibt allerdings ein schaler Beigeschmack.
Wann & Wo: 2020, Amazon Prime, Apple TV, YouTube
Eine schöne Bescherung
Queere Weihnachts-Komödie aus Schweden: und schon wieder geht es um homophobe Eltern am Weihnachtsfest. Diesmal will das schwule Paar Simon (Anastasios Soulis) und Oscar (Anton Lundqvist) den problematischen Angehörigen zu Weihnachten doch nochmal eine Chance geben – außerdem gibt es schöne Neuigkeiten zur Familienplanung. Die beiden Männer bekommen mit ihrer guten Freundin Cissi ein Kind. Statt sich allerdings für die drei zu freuen, beginnt ein absurdes Fragespiel: Wer ist der biologische Vater? „Eine schöne Bescherung“ stellt somit eine queere Familie in den Mittelpunkt und zeigt neben lustiger Family-Komik auch ernste Momente.
Wann & Wo: 2015, in keinem Abo enthalten (hier heißt es also auf Alternativen zurückgreifen, wie z. B. Filme bei Videodrom ausleihen)
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