Queere Mode als Statement

Style Files x Nur Hektor: Genderfluide Designs

20. Jan. 2025 Lara Hansen
Bild: Karolina Jackowska
SIEGESSÄULE zeigt Nur Hektor mit einem exklusiven EditorialShooting

Bei Nur Hektor vom gleichnamigen Designer aus Chile dreht sich alles um Silhouetten und Sinnlichkeit. Hektors größte Inspiration ist seine eigene queere Identität. Im Gespräch erklärt er, warum sein kreativer Prozess auch Sinnbild seines persönlichen Wachstums ist

Hektor spielt besonders gerne mit klassischen Elementen, aus denen er moderne, genderfluide Designs, etwa in Formen von Korsetthosen oder Korsettkleidern bastelt. Inspiriert vom queeren Nachtleben in Berlin, kreiert der Designer auch extraweiche Flared Pants zum Raven in rotschwarzer Optik oder ein flauschiges Jeans Jackett für die etwas extravagantere Nacht – egal, für welchen Look man sich letztendlich entscheidet: Jedes Teil ist 100 Prozent clubtauglich.

Was steckt hinter Nur Hektor? In Chile kannten mich alle unter einem Spitznamen. Als ich nach Europa zog, fingen die Leute an, mich bei meinem Geburtsnamen zu nennen: Hektor. Ich ließ meinen Spitznamen hinter mir und umarmte „Hektor“ als meine Gegenwart und meine Zukunft. Diese Bestätigung meiner Identität spiegelt sich in meiner Marke wider: die Suche nach Authentizität, Wachstum und der Verbindung mit meinem wahren Selbst.

Inwiefern ist deine Kleidung unkonventionell und genderfluid? Meine Kleidung lehnt Gendernormen ab. Anstatt etablierten Regeln zu folgen, entwerfe ich Formen und Silhouetten, die jedem Körper schmeicheln. Am meisten reizt es mich, traditionelle Stücke aufzugreifen und sie in etwas Neues, Zwangloses zu verwandeln. Das Ergebnis ist eine Kollektion, die sich sinnlich und persönlich anfühlt, ganz gleich, wer sie trägt.

Bild: Karolina Jackowska
Hektor experimentiert gern für diesen sinnlichen Effekt, mischt etwa weiche Stoffe mit Metallbeschlägen oder elastischen Schnüren
„Queerness ist das Herzstück meiner Designphilosophie. Für mich war Mode schon immer ein Weg, meine Identität offen und radikal zum Ausdruck zu bringen.“

Wie beeinflusst deine eigene Queerness deinen kreativen Prozess? Queerness ist das Herzstück meiner Designphilosophie. Für mich war Mode schon immer ein Weg, meine Identität offen und radikal zum Ausdruck zu bringen. Ich möchte, dass die Leute, die zu mir kommen, die gleiche Freiheit verspüren, sich in ihrer eigenen Haut gesehen, wohl und stark fühlen

Woher rührt deine Faszination für Korsetts? Miederschnüren sind mehr als eine Technik, sie sind ein Zeugnis dafür, wie Körper im Laufe der Geschichte präsentiert wurden. Durch Korsettelemente wie elastische Spitzen kann ich mit der Silhouette spielen und dem Kleidungsstück durch seine Schnitte Sinnlichkeit verleihen.

Welche Größen bietest du an? Meine Kleidung hat oft verstellbare und elastische Elemente wie Spitzen, um sich bequem an diverse Körpertypen anzupassen. Als Standardgrößen biete ich S, M und L an. Ich mach auch viel Maßgeschneidertes. Die meisten meiner Stücke werden sowieso auf Bestellung angefertigt!

Wie ist deine Preisspanne? Alles zwischen 50 und 800 Euro, je nach Produktionszeit und verwendeten Materialien. Ich biete einfachere, erschwinglichere Kleidung an, entwerfe aber auch einzigartige, aufwendigere Designs, die eine Art Investment sind.

Bild: Karolina Jackowska
Der Designer schafft Silhouetten, die unabhängig vom Körpertyp ein „Wow“ hinterlassen

SIEGESSÄULE-Redakteur*in Lara Hansen spottet jeden Monat queere Modetrends. Ihr habt ein eigenes Label oder eine coole Idee? Slide into their DMs @larahansen

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