Style Files x Badass Prints: Queerfeministische Aufdrucke
Das Berliner Label Badass Prints aus Barcelona kombiniert Basics mit sexpositiven und queerfeministischen Statement-Aufdrucken. Co-Designerin Carla Cimino Camacho erklärt im Gespräch die Geschichte dahinter
Schräg und slutty soll‘s bitte sein nach Badass Rezept. Im aktuellen Sortiment gibt es flirty Thongs mit suggestiven Aufschriften wie: „Do you feel like eating?“ Auf Crop-Tops heißt es „High and Horny“ oder symbolisch für sich stehend einfach nur „Slut“ – umrahmt von einem feurigen Tribal-Design. Weniger Worte und mehr Schnitt findet man bei den upcycled Blazern und kurzen Hemden. Letztere reißen wenig überraschend besonders viele Dykes* an sich.
Wer steckt hinter Badass Prints? Mein damaliger Mitbewohner Lluis Valls Vilalta und ich gründeten Badass Prints 2018 in Barcelona. Er studierte Mode und ich Grafikdesign und ich bedruckte spaßeshalber schon mal einzelne Stücke. Zeitgleich hab ich mich für ein Projekt viel mit Gender und Queerness befasst und das floss in den Prozess mit hinein.
Wie sieht euer Designprozess seither aus? Sobald wir ein Konzept haben, fangen wir an zu zeichnen und mit Grafiken zu experimentieren. Diese Designs sollen einzigartig sein. Dann treffen wir eine Auswahl und beginnen mit dem Handsiebdruckverfahren, um das Design auf die Textilien zu bringen.
„In der Druckwerkstatt zur Abwechslung etwas mit meinen Händen zu machen war wie Therapie. Von da an wuchs meine Faszination.“
Was fasziniert dich persönlich am Handsiebdruck? Ich habe während meines Studiums etliche Stunden vor dem Bildschirm verbracht. In der Druckwerkstatt zur Abwechslung etwas mit meinen Händen zu machen war wie Therapie. Von da an wuchs meine Faszination.
„Wir teilen die Erfahrung, dass wir glücklicher leben, wenn wir uns selbst akzeptieren und uns kritisch gegen das heteropatriarchale System stellen.“
Inwiefern fließt eure Queerness in dieses Konzept? Unsere Community inspiriert uns. Wir teilen die Erfahrung, dass wir glücklicher leben, wenn wir uns selbst akzeptieren und uns kritisch gegen das heteropatriarchale System stellen.
Wie nachhaltig ist eure Kleidung? Auch wir haben uns der UpcyclingBewegung angeschlossen und angefangen Vintage-Kleidung mit unseren Designs zu versehen, anstatt immer neue zu bedrucken. Für unsere Basics verwenden wir Tintenfarbe auf Wasserbasis und kein Chemikalien bei der Produktion.
Können Menschen aller Größen eure Sachen tragen? Wir versuchen bis 5XL anzubieten, besonders bei TShirts. Nicht immer sind die großen Größen lieferbar, etwa bei Crop-Tops oder Unterwäsche. Im Zweifelsfall stellen wir auch Sonderanfertigungen in jeder Größe ohne zusätzliche Kosten her.
Wo können wir Badass Prints kaufen? Auf unserer Website (badassprints.com) oder auf Berliner Designmärkten wie „F*ck the Internet“.
Wo liegt eure Preisspanne? Einfache Unterwäsche gibt es schon ab 20 und Oberteile ab 30 Euro. Je nach Verarbeitung kann es teurer werden. Ein Blazer mit diversen Aufdrucken und aufwendigem Schnitt kann etwa bis zu 150 Euro kosten.
SIEGESSÄULE-Redakteur*in Lara Hansen spottet jeden Monat queere Modetrends. Ihr habt ein eigenes Label oder eine coole Idee? Slide into their DMs @larahansen
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