SIEGESSÄULE-Jubiläum: 40 Jahre Partys, Preise und Promis ...
„Wir jubilieren! 15 Jahre SIEGESSÄULE“ hieß es im Mai 1999. Das ist nunmehr 25 Jahre her! Ein Blick zurück in die Mai-Ausgabe 1999, auf legendäre Jubiläumspartys und SIEGESSÄULE-Events
In der Jubiläumsausgabe von damals gratulieren unter anderem Hella von Sinnen mit „Fette Küsse", Pornostar Wolff, Schriftsteller Detlev Meyer, der Maler Salomé, der Politiker Volker Beck wünschte „weiterhin aufrechten Stand“ und sogar damals noch existierende Eishockeyteam der Berlin Capitals wünschte alles Gute.
Auf sechs Seiten wurde die große Geburtstagsparty in der Arena angekündigt. Berlins erster „DJ-Battle“ mit 13 DJs verschiedenster Clubs und Partys wurde angepriesen - und fand dann am 15. Mai vor immerhin 6.000 Gästen statt, Ultra Naté sang live das Partymotto „You're free“ und gemeinsam mit dem lab.oratory wurde (vielleicht sogar erstmals in Berlin in dieser Mischung?) ein schwul-lesbischer Cruising-Bereich gestaltet. Der Eintrittspreis damals belief sich auf 15 Mark im Vorverkauf. Das waren noch Zeiten ...
Von Clubtour bis Badetag ...
Ein Jahr später, im Mai 2000, gab es erneut eine ähnlich volle Party in der Arena, die „Night of the Clubs“ mit Präsentationen aller wichtigen Berliner Clubs und Partys, bei der auch erstmals die SIEGESSÄULE-Awards verliehen wurden.
Überhaupt: Die SIEGESSÄULE-Awards ... Es ging darum, endlich mal nicht nur zu meckern, sondern stattdessen die Besten, Beliebtesten und Bemerkenswertesten der Berliner Szene von der Leser*innenschaft wählen zu lassen. Im Jahr 2000 zum Beispiel das Berio als „Bestes Café“, das Roses als „Beste Bar“ oder „Hungrige Herzen“ im SO36 als „Beste schwul-lesbische Party“. Viele tausend Fragebögen (analog auf Papier!) wurden in dem Kontext an die Redaktion geschickt und dort liebevoll ausgewertet.
Nicht nur auf Jubiläumspartys, auch auf extra Veranstaltungen, wie einer Party im Berghain-Vorgänger OstGut, wurden 2001 die Awards verliehen – trübt die Erinnerung, oder gab es seinerzeit sogar einen Gastauftritt von Rosenstolz, die in der Kategorie „Lieblingsstimmen“ antraten?
Wahlen von Berliner Szenelocations gab es allerdings auch schon in den 1980er-Jahren in der SIEGESSÄULE. Da wurde 1988 zum Beispiel die Oranienbar zur „Besten Bar der Stadt“ von den damals noch überwiegend männlich-schwulen Lesern des Hefts gekürt. Im Jahr 2004 feierte SIEGESSÄULE ihr 20-jähriges Bestehen und lud zu einer „Perlen für die Säule“-Party – erneut in der Arena mit immerhin wieder rund 5.000 Gästen.
Im September 2012 rief SIEGESSÄULE zwar nicht mehr zur eigenen Party, aber zur Clubtour im Rahmen der Berliner Clubnacht. Vom Schmutzigen Hobby über Connection, Busche bis zu Monster Ronson‘s tobte die queere Sause.
Sehr viel familiärer ging es in der Veranstaltungsreihe „Frisch gepresst“ zu. Ab Januar 2015 wurde jeden ersten Mittwoch im Monat im kleinen Club Monarch am Kottbusser Tor die neue Ausgabe des Hefts mit den Leser*innen und dem Team gefeiert. Zwischen 50 und 150 Gäste kamen zirka ein Jahr lang zu diesen intimen Abenden.
Die jüngste regelmäßige Veranstaltung realisiert das SIEGESSÄULE-Team – vielleicht auch etwas überraschend – mit den Berliner Bäder-Betrieben. Im August 2017 fand erstmals der Queer Summer Splash im Kreuzberger Prinzenbad statt. Bereits fünf Mal gab‘s diesen deutschlandweit einzigartigen LGBTIQ*-Badetag im Freibad, mit Musik, Programm und lustigen Schwimmevents. Mal im Juli, mal im August. Und immer hieß es: kühle 18 Grad, 2.000 Gäste, Bombenstimmung!
„Wo SIEGESSÄULE draufstand, sollte das 'SIEGESSÄULE-Gefühl' auch drin sein, weshalb Partyveranstalter*innen und andere Orga-Teams nur teilweise und sehr begrenzt zur Unterstützung eingesetzt wurden.“
Interessant an der Historie der SIEGESSÄULE-Partys und Events ist vor allem, dass sie zum größten Teil vom Verlagsteam, also der Redaktion und der Anzeigenabteilung, gemeinsam organisiert wurden. Wo SIEGESSÄULE draufstand, sollte das „SIEGESSÄULE-Gefühl“ auch drin sein, weshalb Partyveranstalter*innen und andere Orga-Teams nur teilweise und sehr begrenzt zur Unterstützung eingesetzt wurden. Rückblickend fragt man sich fast, wie es nur möglich war, so viele aufwändige Events neben dem Produzieren von Print-Heften und Websites noch hinzubekommen? Das bleibt wohl das Event-Geheimnis des SIEGESSÄULE-Teams ...
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