Sex, Körper und Intimität: Das Stretch Festival
Wegen der Corona-Pandemie fallen leider auch dieses Ostern größere queere Events in Berlin flach. Dafür lädt das Stretch Festival zu einer neuen Online-Ausgabe: im Programm sind über 35 Workshops und Vorträge zu Themen wie Sexualität, Körperarbeit und Spiritualität für queere Männer* und nicht binäre Personen
Blass hocken wir auf unserer Couch, die wie Arsch auf durchgesessene Kuhle passt. Ostereier bemalen, die Spaziergang-Dauerschleife und die dritte Packung Chips füllen die Lockdown-Leere nicht aus. Wir brauchen mehr! Mehr Unterstützung, mehr Connection, mehr Tiefgang!
Genau das ist es, was das Stretch Festival am kommenden Osterwochenende verspricht. Das Programm richtet sich an schwule, bi, trans und queere Gäste entlang des nicht binären bis männlichen Genderspektrums. Dabei geht es um Sex, aber auch noch um vieles mehr: Körperarbeit, Intimität, Kreativität, Bewegung, Gemeinschaft, Identität, Ritual und sozial-politisches Engagement – also all das, was Corona gerade versucht uns auszutreiben. Kai Erhardt, der Gründer des Festivals, verdeutlicht: „Obwohl wir physisch getrennt sind, hoffen wir, dass das Festival in diesen Zeiten sozialer Distanz ein besonderes Geschenk ist – und wir da unterstützen, wo es gerade für viele am meisten mangelt.“ Balsam im Safe Space für die Seele.
Dirty Talk und Queere Sensibilität
Auch für jene, die schon Zoom-müde sind, könnte das Stretch, das mit einer Bandbreite an Workshops lockt – von „Dirty Talk" bis „Love Temple“ und „Queer Sensitivity“ bis „Anti-Racism“ –, gerade dank des online-Formats einen besonderen Reiz haben. „Eine Online-Ausgabe öffnet die Tür für Teilnehmer* und Moderatoren* aus der ganzen Welt und macht es so auch ökonomisch zugänglicher“ , sagt Kai Erhardt. „Reise- und Unterbringungskosten fallen weg. Außerdem können Teilnehmer* sich manchmal besser einlassen und für sich sorgen, wenn sie von den eigenen vier Wänden umgeben sind.“
Der Startschuss für das 5 Tage lange und 7 Jahre alte Festival, das normalerweise dreimal pro Jahr im Village Berlin um die 150 Gäste willkommen heißt, fällt schon Gründonnerstag mit einem Begrüßungsritual von Kai Ehrhardt. Er ist auch Gründer des Village Berlin und der Somatischen Akademie Berlin.
Wer Lack und Leder im Snax oder auch einfach die Einkehr bei der Wahlfamilie vermisst, hat mit dem Stretch eine sichere und gemeinschaftliche Alternative zur Hand. Wem das nicht genug ist oder glaubt, dass Wochenend-Workshops nicht ausreichen, kann sich auch die aktuellen Angebote des Village Berlin zu Gemüte führen.
Das Stretch Festival findet vom 1. bis 5. April digital via Zoom statt. Das gesamte Programm findet ihr auf stretchfestival.online. Ein 3-Tages-Pass kostet ab 60 Euro, ein Tagespass ab 20 Euro. Basis-Englischkenntnisse sind für die auf Englisch abgehaltenen Kurse Voraussetzung.
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