Take That Konzert am 29. Juni

Rainer Bielfeldt über die 90er, Pop-Perlen und Take That

28. Juni 2024 Rainer Bielfeldt
Bild: Guy Aroch
Take That veröffentlichte nach sechs Jahren 2023 ihr neues Album „This Life“.

Am 29. Juni treten die Take-That-Jungs einmal mehr im Rahmen ihrer aktuellen Welttournee in Berlin auf. Anlässlich dessen reflektiert der Chansonnier Rainer Bielfeldt über seine einstigen Boyband-Crush

In den tiefen 90ern hockten Gayle Tufts und ich zwischen Sound- check und Konzert in einer Theatergarderobe im Schwabenland. Es gab einen Fernseher, aus dem uns die Werbung einer bekannten Joghurtmarke entgegenschallte: „Danone macht Träume wahr! Haben Sie einen sehnlichen Wunsch, den wir erfüllen können?“ „Yes, I wanna fuck Howard, Danone!“, antwortete meine Bühnenpartnerin zwischen Lidstrich und Mascara. Gemeint war Howard Donald, ein Mitglied von Take That. Wir kamen uns da nicht in die Quere, denn ich war überzeugter Mark-Owen-Fanboy. Auf Tournee kauften wir am Bahnhof die Bravo Girl und tapezierten unsere Garderoben mit Postern. Wir schaukelten uns gegenseitig hoch mit unseren Schwärmereien.

Der eigentliche Star: Gary Barlow

„Don’t forget to mention, that Gary Barlow is a terrific songwriter!“, mahnte mich Gayle, als ich ihr kürzlich davon erzählte, diese Zeilen für die SIEGESSÄULE zu schreiben. Wie könnte ich?! Hat er uns doch mit „Never Forget“, „Pray“ und „Back for Good“ famose Popmusik-Perlen geschenkt. Und überhaupt, Gary Barlow: In den Jahren, als bei Take That das „Boy“ noch zu Recht vor „Band“ stand, nahm er in der Gunst der Fans nicht den Rang ein, der ihm als fantastischer Sänger und nahezu alleiniger Songschreiber gebührte. Er wirkte seinerzeit immer etwas unbeholfen, und man hatte den Eindruck, dass die Stylistin nach der Arbeit mit den vier anderen ein bisschen müde war, wenn er endlich an die Reihe kam. Heute finde ich ihn absolut charismatisch – und verdammt attraktiv!

Und dann war da ja noch Robbie Williams. Gayle und ich mochten ihn wenig. Auf uns wirkte er überheblich und mäßig talentiert, wes- halb wir keine heiße Träne vergossen, als er die Band verließ. Aber was ihn angeht, hatten wir uns komplett getäuscht. Robbie ist cool! Sorry für die Fehleinschätzung!

„Wie großartig, dass es euch und eure Musik gibt, die mich weit über meine reine Boyband-Schwärmerei hinaus berührt und die letzten drei Jahrzehnte begleitet hat.“

Heute sage ich rückblickend: Thank you for the music, Jungs! Wie großartig, dass es euch und eure Musik gibt, die mich weit über meine reine Boyband-Schwärmerei hinaus berührt und die letzten drei Jahrzehnte begleitet hat. Und wie großartig, dass Mark, Gary und „Danone“-Howard jetzt in der Zitadelle live dabei sind. Robbie nicht. Aber der kann gern als „Special Guest“ zu meinem Geburtstagskonzert kommen. Eine „Rinnsteinprinzessin“, von ihm gesungen, wäre schon was.

Take That: This Life Under The Stars
European Tour
29.06., 19:00
Zitadelle Spandau
citadel-music-festival.de

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