Highlights des Soura Filmfestivals 2022

Beim „Soura Film Festival“ geht es in diesem Jahr um sexuelle Rebellion, Kühnheit in Queerness, Musik und Exil. Unsere Highlights
Vom 29. September bis 2. Oktober zeigt das „Soura Film Festival“ wieder queere Geschichten aus Südwestasien und Nordafrika auf der großen Leinwand. Dieses Jahr findet das Festival nicht mehr im Kulturzentrum Oyoun, sondern im Neuköllner Wolf Kino statt: „Wir haben uns für den Umzug entschieden, weil wir den Wunsch hatten, wieder in einen richtigen Kinoraum zu wechseln und damit auch unabhängige Kinobetreibende zu unterstützen“, sagt Logan Ouellette, der Pressesprecher des Festivals. Auch wenn es wie eine räumliche Verkleinerung wirkt, hofft der Festivalleiter Robert Moussa, dass das „Soura“ dieses Jahr noch größer wird: „Das Festival wächst dank all der Unterstützung, die wir haben, sei es von allen, die uns helfen, oder durch konstruktive Kritik von Menschen, denen unser Wachstum als Festival wichtig ist“.
Mit der eurozentrischen Sichtweise brechen
Seit seiner Gründung 2019 macht sich das queere Filmfestival zur Aufgabe, mit der eurozentrischen Sicht auf die sogenannte SWANA-Region (SWANA steht für „Südwestasien und Nordafrika) zu brechen. Gleichzeitig versteht sich das Festival als Bühne für queere Cineast*innen aus diesem Teil der Welt: „Da es in der SWANA-Region eine wachsende Bewegung der Unterdrückung von Queerness gibt, besteht ein dringendes Bedürfnis nach Sicherheit. Und das bedeutet einen Schritt zurück in Bezug auf die Sichtbarkeit von queeren Personen“, beobachtet Robert Moussa. „Es liegt also auch an den anderen Teilen der Welt, ihre Plattformen anzubieten, um der Sehnsucht nach Sichtbarkeit der dortigen LGBTIQ*-Communitys gerecht zu werden.“
Der Eröffnungsfilm und andere Highlights
Eröffnet wird das „Soura Film Festival“ mit dem experimentellen Film „Bashtaalak Sa’at“ („Soll ich dich einem Sommertag vergleichen?“) von Mohammad Shawky Hassan – eine musikalische, autofiktionale Version von „Tausendundeine Nacht“, eine Entdeckung der diesjährigen Berlinale. Weitere Highlights des Festivals sind die Dokus „Sirens“ und „This Is Not Me”. In der ersten porträtiert die Filmemacherin Rita Baghdadi die jungen Musikerinnen Lilas und Shery. Die beiden sind Gitarristinnen und haben die erste weibliche Metal-Band Libanons gegründet. Am Stadtrand von Beirut träumen sie davon, Rockstars zu werden. Der iranische Dokumentarfilm „This Is Not Me” von Saeed Gholipour erzählt von der schmalen Freiheit der trans* Personen in Iran. Dort ist Trans*-Sein anerkannt, aber nur, wenn trans* Menschen sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen. Der Weg bis dahin ist mühsam und entwürdigend. Der Filmemacher Saeed Gholipour hat zwei junge trans Männer, Shervin und Samar, in ihrem Alltag begleitet. Für die beiden spielt sich das Leben im Verborgenen ab, trotz liebevoller und unterstützender Eltern. Um sein zu können, wer sie wirklich sind, ziehen die beiden sogar eine Auswanderung in Betracht.
Neu dieses Jahr: ein Kurzfilmprogramm mit Fokus auf die Ukraine, das vom „Molodist Kyiv International Film Festival“ kuratiert wurde. Im Rahmen von „Soura x Mawjoudin“, einer Kooperation mit der NGO Mawjoudin (We Exist), die für LGBTIQ*-Rechte in Tunesien kämpft, werden zusätzlich neun Kurzfilme von jungen queeren Filmemacher*innen vertreten sein.
SIEGESSÄULE präsentiert
29.09.-02.10., Wolf-Kino
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