vom 25. bis zum 30. Oktober in Berlin

Queere Highlights des Pornfilmfestivals 2022

24. Okt. 2022 Frank Hermann
Bild: Pornfilmfestival Berlin
„The Affairs of Lidia" von Bruce LaBruce

Vom 25. bis zum 30. Oktober lädt die 17. Ausgabe des Pornfilmfestivals in die Festivalkinos Moviemento und Babylon Kreuzberg ... mit vollgespickten Programm. Hier einige queere Highlights in diesem Jahr.

Im Eröffnungsfilm „Narcissism – The Autoerotic Images" lotet Toni Karat (siehe Interview in Siegessäule) die (Un-)Tiefen des Narzissmus aus, auch des eigenen! Erkenntnisse zur Selbstliebe liefern Statements und visuelle Begegnungen mit einer Reihe von in Berlin bekannten Personalitys. Unter anderem machen Birgit Bosold, Del LaGrace Volcano, Eric Shen, Krista Beinstein, Maja Buhmann, Kristina Marlen, Lexi Dark, Ruben María das Werk zu einer Art Familienfilm.

Bild: Toni Karat
Del LaGrace Volcano in „NARCISSISM – The Auto-Erotic Images" von Toni Karat

Familie, wenn auch in anderer Form, ist Thema des ungewöhnlichen Dokumentarfilms „Anima – Die Kleider meines Vaters". Es geht um einen Familienvater, der sich seiner Leidenschaft zum Crossdressing hingibt, wenn auch im Verborgenen. Diese Seite ihres Vaters erforscht die Filmemacherin Uli Decker.

Augenfutter für den schwulen Mann: Mit „El Principe" kommt ein Knastdrama auf die Leinwand. Die Story um die komplexen Sex- und Machtverhältnisse innerhalb eines geschlossenen Systems basiert auf einer literarischen Vorlage des chilenische Autors Mario Cruz, die Anfang der 70er Jahre in Chile spielt. Der australische Film „Lonesome" verhandelt eine Beziehung – oder ist es doch keine? – zwischen zwei jungen Männern. Vielleicht haben sie zu viele Verletzungen erlebt, um sich aufeinander einzulassen?

Neue Filme von Bruce LaBruce und Todd Verow

Einige bekannte Namen, um nicht zu sagen, Veteranen des Indie- und Outrage-Kinos sind dieses Jahr im Programm vertreten. Gustavo Vinagre zeigt „Desaprender a Dormir" um zwei Männer und deren ermüdete Liebe. Bruce LaBruce legt mit „The Affairs of Lidia" ein Beziehungs- und Intrigenkaleidoskop in der Fashionbranche vor. Das verspricht „stylish, camp und sexy" zu werden. Todd Verows „Fucked in the Head" bietet in seinem bewährten Stil eine Coming-of-Age-Story mit einer trans Doppelrolle, und behandelt eine „Jugend voller Sex, Drogen und Dramen".

Für seinen Film „Klappe (Tearoom)" hat Jürgen Brüning Susanne Sachsse und Bridge Markland vor die Kamera geholt. Ein „homo-politischer Musical-Collage-Remix, der Persönliches und Politisches exemplarisch verhandelt" ist angekündigt, der zugleich ein „Fazit (s)eines schwulen Lebens" als Regisseur und Produzent ist.

Sexarbeit in verschiedenen Facetten beleuchtet „Au Coeur du Bois" über die Sexarbeiter*innen im Pariser Bois de Boulogne, darunter auch trans Frauen. In „The Oleanders" sind drei trans Sexarbeiterinnen die Protagonistinnen, die durchs nächtliche Athen streifen und ihre Erlebnisse mit den Kunden Revue passieren lassen. Paola hat dabei mit ihren Wegbegleiterinnen Betty und Eva nachdenkliche wie ausgelassene Momente ... und einiges zu erzählen.

Schwule Hardcore-Pornografie aus den 70ern

Auf der Retro-Schiene ist Fred Halsted (1941-1989) mit „L.A. Plays Itself" und „Sex Garage" vertreten. Als einer der schwulen Hardcore-Pornografen, der auch selbst als hypermaskulines Sexsymbol galt, produzierte er Filme im schwulen Supermacho-Bereich: Leder, Jeans und XL-Schwänze. Die beiden ausgewählten Filme sind die einzigen Pornos in der ständigen Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art!

Bild: Salzgeber
Darsteller, Produzent und Regisseur Fred Halsted, demnächst als DVD & VoD: „L.A. Plays Itself – The Fred Halsted Collection" im Verleih von Salzgeber

Mit „I.K.U.“ (Japan, 2000) kommt der erste pornografische Film, der je auf dem Sundance Film Festival lief, zum Pornfilmfest – eine Art Cyber-Punk-Fuck-Film. Gleich nach der Weltpremiere in Sundance fielen 18 Minuten expliziter Szenen der Zensur zum Opfer. In Berlin läuft die originale Directors Cut-Version!

Und natürlich kommen Kurzfilmfans voll auf ihre Kosten: Die Auswahl ist riesig und es kann unter anderem gewählt werden zwischen BDSM Porn Shorts, Fetish Porn Shorts, Gay Porn Shorts, Lesbian Porn Shorts, Political Porn Shorts, Queer Porn Shorts oder Sci-Fi Porn Shorts. Enjoy your meal!

SIEGESSÄULE präsentiert

Pornfilmfestival Berlin 2022,
25.–30.10, Moviemento, Babylon Kreuzberg
pornfilmfestivalberlin.de
Pandemieregeln und Ticketinformationen

Pornfilmfestival-Party,
28.10, 23:30, Gretchen

„Narcissism – The Autoerotic Images"
Di 25.10., 20:00, Moviemento
Di 25.10., 20:30, Moviemento
Di 25.10., 21:00, Moviemento
Di 25.10., 22:30, Moviemento
So 30.10., 13:00, Babylon Kreuzberg

„Anima – Die Kleider meines Vaters"
Fr 28.10., 20:00, Moviemento

„El Principe"
Sa 29.10., 22:00, Moviemento

„The Affairs of Lidia"
Mi 26.10.2022, 16:15, Moviemento
Sa 29.10.2022, 19:15, Moviemento

„Lonesome"
Sa 29.10., 16:45, Moviemento

„Fucked in the Head"
Mi 26.10., 21:00, Moviemento
Sa 29.10., 20:15, Moviemento

„Klappe (Tearoom)"
Sa 29.10., 13:00, Babylon Kreuzberg
Mo 31.10., 22:00, Moviemento

„Au Coeur du Bois"
Do 27.10, 14:00, Moviemento
Fr 28.10., 21:00, Moviemento

„The Oleanders"
Do 27.10., 21:30, Moviemento
So 30.10., 14:30, Moviemento

„Fred Halsted’s L.A. Plays Itself + Sex Garage"
So 30.10., 16:30, Moviemento

„I.K.U.“
Sa 29.10., 16:00, Babylon Kreuzberg


Gesamtes Programm auf pornfilmfestivalberlin.de/programm2022

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