Protest der Kulturschaffenden am 9. August
Am Sonntag, den 9. August, findet in Berlin der Protestmarsch der Kulturschaffenden statt, zu dem die Initiative „Künstler! Hilfe! Jetzt!“ aufgerufen hat.
„Durch die Schließung der kulturellen Spielstätten in der Coronakrise sind unzählige soloselbstständige Kulturschaffende ihrer Existenzgrundlage beraubt worden“, heißt es auf der Webseite der Veranstaltung. Viele betroffene Künstler*innen und auch Soloselbständige aus Bereichen wie Eventorganisation oder Ton- und Lichttechnik seien dadurch zum Teil unter die Armutsgrenze gerutscht.
Hauptforderung des Protestmarsches ist ein monatliches „Existenzgeld“ von mindestens 1180 Euro zur Deckung der Lebenshaltungskosten! Diese Unterstützung solle so lange dauern, bis eine Ausübung des Bühnenberufs wieder in vollem Umfang möglich ist. Ende März hatte der Berliner Senat noch Corona-Soforthilfen für Soloselbstständige bewilligt, die allerdings aufgrund der hohen Nachfrage nur wenige Tage beantragt werden konnten. Die Initiative kritisiert, dass es in der Folge keine daran anschließenden Hilfsprogramme gab und im Konjukturpaket der Bundesregierung soloselbständige Künstler*innen übergangen worden seien.
Die queere Sängerin und Schauspielerin Georgette Dee sagte in einer Pressemitteilung der Initiative vom vergangenen Samstag: „Ich unterstütze die von Euch gestellte Forderung nach einem monatlichen Existenzgeld solange wir nicht arbeiten können voll und ganz! Ich finde es absolut grotesk und nicht nachvollziehbar, wie mit uns Selbstständigen in der Kulturbranche umgegangen wird.“
Demo mit Queer-Block
Die Demo beginnt um 13:00 Uhr am Kudamm/Tauentzienstraße und führt über Wittenbergplatz und Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor. Innerhalb der Demo wird es auch einen Queer-Block geben, den die Dragqueens Jacky-O-Weinhaus und Margot Schlönzke organsiert haben. Sie wollen für den Erhalt einer freien Kulturszene demonstrieren, die von vielen queeren Personen mitgestaltet wird. Treffpunkt ist 12:45 Uhr vor dem Levi's Store am Kurfürstendamm 237.
Am Brandenburger Tor wird dann eine Kundgebung stattfinden, moderiert von Kabarettist Arnulf Rating. Als Gäste sind u. a. Berlins Kultursenator Klaus Lederer und Erhard Grundl, kulturpolitischer Sprecher für die Grünen im Bundestag, geladen.
Route
Hygienekonzept
Bei Demo und Kundgebung muss zwischen den Personen ein Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden. Sollte dies nicht möglich sein, ist ein Mundschutz zu tragen. Das Hygienekonzept wurde mit der Versammlungsbehörde und der Polizei erarbeitet. Ein großes Ordner*innen-Team achtet darauf, dass die Regelungen „strengstens" eingehalten werden.
In anderen europäischen Ländern wurde eine Art „Existenzgeld“ für Selbstständige bereits umgesetzt. So erhalten z. B. in Norwegen Selbstständige und Freelancer, die in der Coronakrise ihr Einkommen oder Teile davon verloren haben, 80 Prozent ihres monatlichen Durchschnittseinkommens der letzten drei Jahre. In Deutschland werden Soloselbsständige hingegen auf Hartz IV verwiesen.
In Berlin hatte es in den letzten Wochen unter dem Motto „Rettet die Veranstaltungsbranche" bereits mehrere Protestmärsche von Berliner Spielstätten, Veranstalter*innen und weiteren Dienstleister*innen aus der Kultur- und Eventbranche gegeben, an denen sich jeweils einige hundert Menschen beteiligt hatten. Die nächste Demo soll am Freitag, den 14.08., stattfinden. Startpunkt ist am S-Bahnhof Landsberger Allee um 15 Uhr. Weitere Infos gibt es auf der Veranstaltungsseite bei Facebook.
Protest der Kulturschaffenden
09.08., 13:00, Kudamm/Tauentzienstraße
Kundgebung
17:00, Brandenburger Tor
Infos und Updates unter:
protest-marsch-berlin.de
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