Gut 40 Jahre war Tom’s Bar eine von Schönebergs Cruising-Institutionen: Jetzt wurde sie renoviert und eröffnet am morgigen 22. März ganz offiziell mit aufgepepptem Ambiente und neuem Betreiber unter dem Namen Boyberry Berlin

„Ich bin der festen Überzeugung, dass Boyberry Berlin wie das alte Tom's ein wichtiger Veranstaltungsort für die Stadt sein wird”, versichert Joan Igual, der neue Barbetreiber. Die Bar werde mit einem ähnlichem Konzept und teils mit altem Personal fortgeführt, erklärt der Katalane. Neu seien vor allem die offenen Fenster zur Straße, günstigere Preise sowie zusätzliche private Räume und Gloryhole-Bereiche. „Dazu weniger Rauch und jüngere Musik!”, verkündet Joan.

Am 22.03. wird die Eröffnung von Boyberry Berlin ab 18:00 Uhr u. a. mit einer Porno-Show und Catering gefeiert. Ab dann ist das Boyberry jeden Tag von 15:00 Uhr bis open end geöffnet.

Weitere Boyberry-Bars in Barcelona und Madrid

Aber wie kam es jetzt eigentlich zum Betreiberwechsel? „Für uns ist Berlin eine Schlüsselstadt in der internationalen Schwulenszene, mit der wir seit Jahrzehnten gute Beziehungen pflegen”, sagt Joan, der unter dem Namen Boyberry auch zwei weitere Bars in Barcelona und Madrid betreibt. Nun möchte er sein Erfolgsrezept auf die Berliner Szene übertragen.

Er ist eigentlich gelernter Grafikdesigner und arbeitete in einem Sexshop in Barcelona. „Ich hatte viele Ideen, die der Sexshop nicht umsetzen wollte, da habe ich beschlossen, unseren eigenen Cruising-Laden zu eröffnen.” Und so entstand die erste Klappe vor 18 Jahren, als Boyberry seine Premiere in Barcelona feierte. Madrid folgte 8 Jahre später.

Hier in Berlin schaute sich der Boyberry-Betreiber – auch dank der Unterstützung der Stadtverwaltung – viele Räumlichkeiten an, aber nichts schien geeignet: „Entweder waren sie zu klein oder es gab Probleme mit den Nachbarn, der Akustik oder der Genehmigung.” Dann traf er aber den ehemaligen Besitzer von Tom’s Bar, Jürgen Streblow: „Wir beide hatten ein gutes Gefühl und nach etwas Überzeugungsarbeit wollte mich Jürgen bei diesem Abenteuer begleiten.”

„Veränderungen sorgen für frischen Wind und neue Energien.”

Joan ist davon überzeugt, dass das Boyberry Berlin dem schwulen Traditionsbezirk guttun wird. Denn: „Diese Veränderungen sorgen für frischen Wind und neue Energien.”

In den letzten Jahren hatte es immer wieder Beschwerden über z. B. rassistische Vorfälle in Tom's Bar gegeben. Das hat Joan als neuer Betreiber auf dem Schirm und verspricht: „Auf jeden Fall ist klar, dass unter unserer Führung kein diskriminierendes Verhalten zugelassen wird.”

In puncto Substanzen herrscht im Boyberry auch eine Zero-Tolerance-Politik: „Wir sind in dieser Frage sehr radikal. Auch wenn ein Kunde zu viel trinkt, bedienen wir ihn nicht weiter. Es ist uns lieber, dass ihr wohlauf nach Hause geht und am nächsten Tag zurückkehren könnt!”

Boyberry auf Instagram:
@boyberryberlin
Website:
boyberry.com