SIEGESSÄULE beim großen Soli-Livestream des SchwuZ
Das SchwuZ, queerer Traditionsclub in Neukölln, muss zwar aufgrund der Corona-Pandemie nach wie vor geschlossen bleiben. Dafür geht er aber einmal monatlich mit einem eigenen Soli-Livestream auf Sendung. Am 23.09. gibt es die nächste Ausgabe. Um das SchwuZ inhaltlich zu supporten, wird auch SIEGESSÄULE die nächsten Monate am Livestream mit dem eigenen Videoformat „3 Fragen an...“ teilnehmen.
Moderieren wird das Format Dragqueen Jurassica Parka, die seit diesem Jahr bei der SIEGESSÄULE als Grafikerin arbeitet. Die Redaktion hat ihr vorab ein paar Fragen gestellt
Jurassica, was ist die Idee hinter „3 Fragen an …“? Das SchwuZ wollte gerne ein bißchen die Community in ihren Livestream einladen, beziehungsweise die vielfältige queere Infrastruktur in dieser Stadt abbilden. So kam die SIEGESSÄULE auf die Idee, verschiedene Szeneinstitutionen und Projekte mit einem Kurzbeitrag vorzustellen.
Welche Szene-Einrichtungen und -Projekte werden dabei sein und bis wann geht die Reihe? Wir haben bisher mit Soura gesprochen, dem queeren North African & Middle Eastern Film Fest, das Anfang Oktober im Neuköllner Oyoun stattfindet, und mit den Sexual-Health-Spezialisten vom Checkpoint BLN. Die Reihe geht erstmal bis Dezember und wir werden u. a. noch mit L-Support reden, dem Projekt für gewaltbetroffene lesbische, bisexuelle und queere Frauen. Bei der Auswahl ging es darum ein breites und möglichst diverses Spektrum der Berliner Community abzubilden.
Das SchwuZ hat seit Monaten geschlossen und bangt wie viele andere Clubs um seine Existenz. Warum ist es dir ganz persönlich wichtig, das SchwuZ in dieser schweren Zeit zu supporten? Ich bin im SchwuZ groß geworden! Meine ersten Schritte als Drag fanden vor 16 Jahren im SchwuZ statt! Wo hatte ich meinen ersten Job im Fummel? Im SchwuZ. Wo lernte ich die queere Szene und viele Wegbegleiter*innen kennen? Im SchwuZ! Ich habe dort zum ersten Mal aufgelegt, zum ersten Mal moderiert – tatsächlich ließe sich diese Liste endlos weiterführen. Ich verdanke vielen Menschen aus dem Laden so unheimlich viel. Daraus hat sich eine dauerhafte Zusammenarbeit ergeben, man schätzt sich sehr und zieht nach Möglichkeit am selben Strang. Der Lockdown fur das SchwuZ als Nachtclub ist furchtbar und schmerzt mich unheimlich. Das SchwuZ ist einfach ein sehr wichtiger Safe-Space für die LGBTI*-Community und es ist unerlässlich, dass diese raren Szeneorte die Pandemie überleben.
Deine Party „Popkicker“ im SchwuZ liegt auch dementsprechend auch auf Eis. Dennoch scheinst du gut beschäftigt zu sein. Welche Projekte hast du während der Krise bisher realisiert? Zum Glück bin ich beruflich breit aufgestellt, ich komme ja ursprünglich aus dem Kommunikationsdesign. Für den Verlag der SIEGESSÄULE arbeite ich ja schon seit einigen Jahren als Grafikerin der L-MAG. Nun ist noch die SIEGESSÄULE dazugekommen, und ich könnte mich zur Not auch nur damit irgendwie über Wasser halten. Das BKA-Theater, in dem ich meine Show „Paillette geht immer“ spiele, hat nach dem Lockdown sofort auf Livestreaming umgestellt, das lief überraschend gut und wir behalten das bei – fahren also seit September zweigleisig: Livepublikum und Streaming. Ohne die Pandemie hätten wir das nie ausprobiert, ich erreiche jetzt so viel mehr Menschen mit meiner Show. Das freut mich sehr. Ein paar andere Sachen sind in der Mache, aber über ungelegte Eier spricht man ja bekanntlichermaßen nicht.
SchwuZ Livestream
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Alle, die den Stream vor und hinter der Kamera auf die Beine stellen, arbeiten ehrenamtlich.
Statt eines „Eintritts“ bittet das SchwuZ um finaziellen Support: „Jeder Cent zählt, damit Euer SchwuZ überlebt.“
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