Kundgebung am 21.08. vor dem RuT

Nach queerfeindlichen Brandanschlägen: Verdächtiger festgenommen

17. Aug. 2023 as

Nach mehreren antisemitisch und queerfeindlich motivierten Brandanschlägen wurde der vermutliche Täter gefasst. Vor einem der Anschlagsorte, den Räumen der lesbischen Initiative RuT, findet am Montag eine Kundgebung gegen Hassgewalt statt

Am Dienstag, den 15.08., verhaftete die Berliner Polizei einen 63-Jährigen, der im Verdacht steht, im Zeitraum vom 12. bis zum 14. August mehrere politisch motivierte Brandstiftungen im Stadtgebiet begangen zu haben. Ziel der Brandstiftungen waren die Räumlichkeiten des Vereins „Rad und Tat: Offene Initiative Lesbischer Frauen e. V.“ an der Schillerpromenade in Neukölln, das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen und eine Bücherbox, die am historischen „Gleis 17“ in Grunewald an die Deportation von jüdischen Menschen erinnert. Der Tatverdächtige räumte nach Angaben der Polizei die Taten umfänglich ein. Er war wegen früherer Taten ins Visier der Ermittler*innen geraten und befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft.

Die genau Tatmotivation sei allerdings laut Angaben der Staatsanwaltschaft noch nicht geklärt. So werde auch der Frage nachgegangen, ob eine mögliche psychische Beeinträchtigung des Beschuldigten bei den Taten eine Rolle gespielt haben könnte.

Allerdings fand sich nach dem Anschlag auf die Räumlichkeiten von RuT ein an der Hausfassade angebrachtes Bibelzitat, das sich gegen Homosexuelle richtete. Dieses stand auch auf einem Plakat am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Laut einem Bericht vom 14.08. in der Taz soll es am Tatort der vollkommen ausgebrannten Bücherbox ein Bekennerschreiben gegeben haben mit antisemitischen und rechtsradikalen Inhalten.

Kundgebung vor dem RuT

Beim Anschlag auf RuT in der Nacht zum 14.08. war die Schaufensterscheibe zerstört und eine brennende Flüssigkeit in den Ladenraum geworfen worden. Polizeibeamte stellten vor Ort verbrannte und verkohlte Flugblätter sowie Broschüren im Innenraum fest.

Das Netzwerk „Frauen in Neukölln“ ruft nun zusammen mit dem Neuköllner Netzwerk gegen Queerfeindlichkeit und der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirks zu einer Kundgebung vor den Räumen des RuT auf. Diese startet am Montag, den 21. August um 18:00 Uhr.

Die Kundgebung steht unter dem Motto: „Solidarität mit dem RuT! Gegen Queerfeindlichkeit! Für ein buntes Neukölln!“ Es nehmen u. a. Berlins erster Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano, der stellvertretende Bezirksbürgermeister Gerrit Kringel und Bezirksstadträtin Karin Korte teil. Korte hofft, dass „möglichst viele Neuköllnerinnen und Neuköllner Flagge zeigen gegen Hassgewalt“ und für ein „buntes und diverses Neukölln auf die Straße gehen“.

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