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Mpox-Impfungen sind nun leichter zu erhalten!

9. Sept. 2024 Axel Schock

In der aktuellen SIEGESSÄULE-Printausgabe haben wir einen Artikel über offene Finanzierungsfragen und Komplikationen bei der Mpox-Impfung veröffentlicht. Nach Redaktionsschluss haben sich jedoch neue Entwicklungen ergeben: Impfungen gegen Mpox sind für gesetzlich Versicherte in Berlin nun komplett kostenfrei. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und die Krankenkassen haben sich auf eine Regelung zur Kostenübernahme geeinigt

Plötzlich ging dann alles ganz schnell. Kurz nach Redaktionsschluss der SIEGESSÄULE-September-Ausgabe haben sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin und die Krankenkassen auf eine Regelung zur Kostenübernahme der Mpox-Impfung geeinigt. Seit 1. September können sich Versicherte in Berlin nun in Hausarzt- und HIV-Schwerpunktpraxen kostenfrei impfen lassen. Zuvor mussten Patient*innen zunächst in Vorleistung gehen und sich dann die Kosten für den Impfstoff sowie das Arzthonorar von ihrer Krankenkasse erstatten lassen.

Dass nach fast neun Monaten Verhandlung nun überraschend eine Einigung erzielt wurde, dürfte an der neuen, leichter übertragbaren Mpox-Variante liegen, die sich in einigen afrikanischen Staaten ausbreitet und im August erstmals auch in Europa registriert wurde. Die WHO hatte deshalb die höchste Alarmstufe ausgerufen.

„Dass nach fast neun Monaten Verhandlung nun überraschend eine Einigung erzielt wurde, dürfte an der neuen, leichter übertragbaren Mpox-Variante liegen.“

Dies war 2022 beim globalen Mpox-Ausbruch schon einmal der Fall, als allein in Deutschland rund 3800 Mpox-Erkrankungen registriert worden waren. Diese Epidemie konnte zwar unter Kontrolle gebracht werden, Mpox ist aber keineswegs verschwunden. 2023 wurden in Berlin bislang rund 40 neue Fälle diagnostiziert.

Wer sollte sich impfen lassen?

Das Robert Koch-Institut empfiehlt eine Impfung gegen Mpox insbesondere Männern, die Sex mit Männern haben und häufig den Partner wechseln. Die US-amerikanische Seuchenbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat bereits im Mai an MSM appelliert, sich möglichst schnell und vollständig gegen Mpox impfen zu lassen.

Um einen größtmöglichen Impfschutz zu erhalten, sind zwei Dosen im Abstand von mindestens 28 Tagen notwendig. Wer in seiner Kindheit bereits regulär gegen Pocken geimpft wurde, benötigt nur eine Dosis zur Auffrischung.

Wo kann ich mich impfen lassen?

Mpox-Impfungen können prinzipiell in allen Hausarztpraxen vorgenommen werden. Allerdings werden nicht alle den Impfstoff, der besonders gekühlt gelagert und nur wenige Wochen haltbar ist, vorrätig haben. Die Lieferzeit beträgt – je nach Verfügbarkeit – zwei bis sechs Wochen.

Arztpraxen, die viele queere Patient*innen versorgen (zum Beispiel HIV-Schwerpunktpraxen), haben zumeist größere Mengen des Impfstoffs geordert.

Für Personen, die aufgrund einer fehlenden Krankenversicherung oder wegen ihres ungeklärtem Aufenthaltsstatus von niedergelassenen Ärzt*innen nicht versorgt werden können, bietet das Schönberger Zentrum für sexuelle Gesundheit kostenlose Impfungen an. Dort ist allerdings die Warteliste derzeit sehr lang. Anmeldungen sind aktuell nur via E-Mail möglich.

Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung
Potsdamer Str. 65, 10785 Berlin
E-Mail-Adresse für die Anmeldung: sti-hiv-bera@ba-mitte.berlin.de
Mehr Infos: berlin.de

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