Pride

Motto für den Berliner CSD 2020 steht fest

1. Mai 2020 fs

Das Motto für den Berliner CSD 2020 „Dont hide your Pride!“ gab der Berliner CSD e. V. Anfang Mai bekannt. Es verdeutliche, dass wir trotz Coronakrise sichtbar und laut bleiben

Über das Motto für den diesjährigen Berliner CSD wurde abgestimmt: es lautet „Dont hide your Pride!“ Wie der Berliner CSD e. V. in einer Pressekonferenz Anfang Mai bekannt gab, hätten sich mehr als 450 Menschen an der Online-Abstimmung beteiligt.

Das Motto passe gut zur derzeitigen Situation, kommentierte Ralph Ehrlich vom Vorstand des Berliner CSD e. V.: „Pride steht nicht nur für den Stolz, so zu leben, wie wir sind, sondern ist auch ein weltweiter Begriff, der Pride-Communities miteinander verbindet. Das heißt auch inhaltlich für uns, dass gerade die Menschen, die unter restriktiven Bedingungen zu leben haben, z. B. in Polen oder in Brasilien, sich nicht verstecken müssen. Und natürlich gibt das Motto auch her: obwohl wir momentan die Coronakrise haben, werden wir uns nicht verstecken, sondern lautstark und sichtbar bleiben.“

Von „virtuellen Fußgruppen“ bis Trillerpfeifen-Aktion

Zwar musste die Pride-Parade, die am 25. Juli hätte stattfinden sollen, abgesagt werden. Aufgrund der Covid 19-Pandemie sind Großveranstaltungen in Berlin mit mehr als 5.000 Teilnehmenden noch bis mindestens 24. Oktober untersagt. Doch stattdessen soll am 25. Juli ein „virtueller CSD“ als Internet-Stream auf die Beine gestellt werden.

Explizit solle dieser auch Berliner Künstler*innen eine Bühne geben und unterstützen, die durch den Corona-Shutdown in wirtschaftliche Not geraten sind. Der Aufbau des Streams richte sich am Konzept einer analogen Pride-Demo aus: so solle es „virtuelle Fußgruppen“ und ein gemeinsames Abschlussprogramm mit Shows, Redebeiträgen und Verleihung des „Soul of Stonewall Award" geben.

Eine Zusammenarbeit mit dem Projekt „United We Stream“ der Berliner Clubcommission und von Reclaim Club Culture ist bereits angekündigt.

Finanziert werden soll der digitale CSD u. a. über Werbeeinschaltungen oder über eigene Streams, die gegen eine Teilnahmegebühr bespielt werden können, und die „wie in einem Fernsehprogramm“ parallel zueinander laufen sollen. Um den virtuellen Pride barriereärmer zu machen, werde, zusätzlich zum Internet, auch eine Ausstrahlung über Radio oder Fernsehen angestrebt.

Dazu solle es kleinere Aktionen geben, die analoge Sichtbarkeit herstellen, sagte Dana Wetzel vom Vorstand auf der Pressekonferenz: z. B. Regenbogenflaggen „nicht nur an den Rathäusern", eine „Stadtrundfahrt“ mit Persönlichkeiten aus der Szene oder gemeinsame Aktionen wie das „gleichzeitige Benutzen von Trillerpfeifen".

Wer noch weitere Ideen für den 25. Juli hat, könne sich gerne an den Berliner CSD e. V. wenden, sagte Jasmin Semken vom Vorstand: „Wir freuen uns, wenn Leute, die interessiert sind, was mit uns zu machen, sich melden.“

Verantwortung für die Koordination kleinerer Kundgebungen, die rund um das Datum eventuell zusätzlich stattfinden könnten, könne der CSD e.V. allein aus personaltechnischen Gründen nicht übernehmen. Die Organisation einer „Laufdemo" zu einem späteren Zeitpunkt sei nach wie vor nicht ausgeschlossen – abhängig jedoch davon, wie dann die Lage bezüglich des Coronavirus ist.

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#Berlin#DigitalerCSD#Pride#CSD

Update 1. Juli 2020

Motto erweitert
Aufgrund von Barrierefreiheit hat das Team des Berliner CSD e.V. dem Motto einen Untertitel in deutscher Sprache hinzugefügt: „Sichtbarkeit - Hier und weltweit“.

Forderungen veröffentlicht
Das Vorstandsteam des Berliner CSD e. V. hat seine politischen Forderungen vorgestellt, die nach einer Online-Umfrage formuliert wurden. Sie lauten:

„1. Regenbogenfamilien endlich anerkennen und gleichstellen!
2. Solidarität mit unseren Freund_innen in Polen und Ungarn!
3. Abschaffung des Transsexuellengesetzes!
4. BlackLivesMatter! Wir unterstützen den Konsens von BLMB.
5. Wir unterstützen die Forderungen von Fridays for Future Deutschland.“

Liberale Schwule und Lesben kritisieren Support für Fridays for Future
Kritik an der letzten Forderung kam vom Bundesvorsitzenden der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL), Michael Kauch. Er behauptete, der Mehrheit im CSD-Verein sei „offenkundig die Unterstützung allgemeinpolitischer Ziele und ggf. auch parteipolitischer Interessen wichtiger als das Eintreten für seine Kernaufgaben.“ Der Verein spalte damit die „Einheit der Community.“

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