Dyke* March Berlin am 23. Juli
Am 23. Juli ist es wieder so weit: Der Berliner Dyke* March trägt lesbische Sichtbarkeit auf die Straße – als politisches Statement, feministische Protestparty und eindeutiges Dyke-Highlight in der Pride-Saison
Es war einmal vor fast 30 Jahren. Da hatte in New York eine Gruppe lesbischer Aktivistinnen die Schnauze voll von allgemeiner Misogynie, lesbischer Unsichtbarkeit und privaten Frauenzirkeln ohne politische Kraft. Sie gründeten die Lesbian Avengers, machten mit spektakulären Straßenaktionen Schlagzeilen und gewannen immer neue Mitstreiterinnen. 1993 riefen die Lesbian Avengers zum ersten großen Dyke March in Washington auf, 20.000 Lesben kamen. Seitdem sprang das Feuer der Bewegung auf zahlreiche andere Städte und Länder über. 2013 nahm es auch in Deutschland wieder Fahrt auf, als das L-MAG-Team begann, den Berliner Dyke* March zu organisieren. Inzwischen gibt es etwa zehn verschiedene Marches im Lande, von Hamburg, Hannover, Oldenburg, bis Köln, Nürnberg oder München.
Der Berliner Dyke* March trägt von Anfang an das Gendersternchen im Titel, um bewusst inklusiv zu sein. Willkommen sind alle, die sich zur lesbischen Community zählen, solidarische Lesbenunterstützer*innen, Ehrenlesben und verbündete Mitdemonstrierende für L-GBTIQ*- und Menschenrechte.
Dyke* March Route
Startpunkt des neunten Berliner Dyke* Marches am 23. Juli wird angemessen staatstragend das Brandenburger Tor sein, beendet wird die Demo am Mariannenplatz. Los geht es um 19 Uhr. Es gilt Maskenpflicht und ein Abstandsgebot von 1,5 Metern.
Wenn auch die traditionelle, dicht gedrängte After-Party im Südblock ausfallen muss, wird am Abend des 23. Juli der Biergarten des Festsaals Kreuzberg zum Dyke* Garten – organisiert von Sara Moshiri. Es legen nur lesbische Djs auf! Ein Teil des Ticket-Erlöses geht an den Dyke* March Berlin.
Bei der Demo wird mindestens die Teilnehmer*innenzahl vom vergangenen Jahr erwartet – das waren 4.000 Dykes*. Möglicherweise werden die gesteigerte Impfquote und die Sehnsucht nach Gruppen-Events aber noch einmal für kräftigen Zuwachs sorgen. „Letztes Jahr habe ich wirklich gemerkt, dass Live-Kontakt das Allerwichtigste ist“, sagt Manuela Kay, die den Dyke* March mitorganisiert. „Alle haben sich so gefreut, überhaupt wieder gemeinsam auf der Straße zu sein, aus der Vereinzelung und Isolation in der Corona-Krise rauszutreten, sich gegenseitig zu bestärken. Für mich ist der Dyke* March ein Batterieaufladen fürs ganze Jahr, um mit dieser Energie politisch kämpfen zu können.“
Die genauso schlichte wie radikale Botschaft des Dyke* Marchs ist jedes Jahr die gleiche: lesbische Sichtbarkeit. „Wir haben kein sich wandelndes Motto, wir tragen eine Philosophie auf die Straße“, so Manuela Kay. Vor diesem Hintergrund finden sich dann die vielfältigsten Botschaften zusammen, seien es Black Dykes* Matter, Butches for Future, Vulva-Slogans aller Art, sei es ein Aufruf für internationale und intersektionale lesbische Solidarität oder generell der Startschuss fürs kommende Matriarchat.
„Lesbische Sexyness“
Wichtig ist dem aus ganzen drei Personen bestehenden Orga-Kernteam, dass der Dyke* March eine eigenständige Veranstaltung ist. „Wir gehören zu keinem der übrigen CSDs und den damit verbundenen Streitigkeiten dazu. Wir sind niemandes Feigenblatt und niemandes Alibilesben. Wir machen unser eigenes Ding.“
Mittlerweile steht auch fest, dass die ikonisch gewordenen Dykes on Bikes wieder den Zug anführen werden. Manuela Kay, die sich selbst als „Motorradromantikerin“ bezeichnet, sagt es so: „Für mich stehen die Dykes on Bikes wie überhaupt der ganze Dyke* March für ein Lebensgefühl. Es geht auch um lesbische Sexyness, lesbischen Kampfgeist, Unabhängigkeit. Deshalb bricht es mir das Herz, wenn sich Leute einfach einen Mietroller nehmen, um gemütlich mitzurollern. Das hat alles auch seine Berechtigung, aber wenn zwischen 25 Mietrollern nur noch drei richtige Motorräder fahren, sind es nicht mehr die Dykes on Bikes.“ Wer also hitze- und sattelfest ist und sich auf dem heißen Ofen sichtbar machen möchte: meldet euch bis zum 21. Juli unter der Emailadresse webwayb@web.de mit dem Kennwort: Dykes on Bikes Berlin 21 - Anmeldung!
Dyke March* Berlin 2021
23.07., Treffpunkt: Brandenburger Tor, 19:00 Uhr, Facebook-Veranstaltung
Dyke* Garten
23.07., Festsaal Kreuzberg, Beginn: 18:00, Ticket-Vorverkauf,
Tickets auch an der Abendkasse erhältlich, Veranstaltung für Getestete, Genesene und vollständig Geimpfte mit Nachweis
Support Dyke* March Berlin
Um einen Lauti mit Technik auszustatten, bittet das Orga-Team über Paypal um Spenden!
Wer den Dyke* March Berlin am 23. Juli aktiv als Demo-Ordner*in unterstützen möchte, meldet sich unter folgender Mailadresse: luca.renner@yahoo.com
Bilder vom Dyke* March 2020
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