ESC-Vorentscheid: Interview mit Head of Delegation von Deutschland

„Ich wünsche uns, dass wir den ESC 2022 friedlich und ohne Angst erleben werden"

4. März 2022 Sascha Osmialowski
Bild: li.: NDR Hendrik Lüders, re.: Albin Olsson CC BY-SA 4.0 Quelle
Foto links: die deutsche Head of Delegation Alexandra Wolfslast, Foto rechts: die ESC-Gewinnerin Jamala aus der Ukraine

Beim deutschen ESC-Vorentscheid am 4. März wird die ESC-Gewinnerin Jamala aus der Ukraine auftreten. Sascha Osmialowski sprach mit der deutschen Head of Delegation Alexandra Wolfslast während der Proben zum Vorentscheid

Am Freitagabend entscheidet sich in der Live-Show „Germany 12 Points – der deutsche ESC-Vorentscheid“, wer Deutschland in Turin beim diesjährigen Eurovison Song Contest vertreten wird. Bei der Show wird auch die Sängerin Jamala zu Gast sein, die 2016 für die Ukraine den Eurovision Song Contest gewann. Moderatorin Barbara Schöneberger wird mit Jamala auch über ihre Flucht aus Kiew wegen des Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine sprechen. Weiter Gäste sind unter anderem ESC-Gewinnerin Conchita Wurst („Rise like a Phoenix“) und Thomas Herrmans.

Sie stecken mitten in den Proben zu „Germany 12 Points“, dem deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest. Wie läuft’s? Richtig gut! Alle sind gut drauf, die Künstlerinnen und Künstler haben Spaß auf der Bühne. Wir haben Jamala für die Show gewinnen können, die mit ihrem Siegersong „1944“ auftreten wird. 2016 war sie mit dem Lied für die Ukraine beim Eurovision Song Contest in Stockholm erfolgreich.

Russland wurde vom ESC ausgeschlossen, die russischen Sender sind daraufhin aus der European Broadcasting Union (EBU) ausgetreten. Haben Sie schon Informationen, ob die Ukraine in der aktuellen Lage überhaupt in Turin dabei sein wird? Nein, aber ich hoffe es natürlich sehr. Der zuständige Sender hat die Band Kalush Orchestra nominiert.

Seit 2020 sind Sie bereits Head of Delegation. Dennoch ist es ihr erster „öffentlicher“ deutscher Vorentscheid. Wie fühlt sich das an? Erstmal wie eine Fernsehshow, und das ist nicht die erste, an der ich mitarbeite. Alles ist live, es gibt also unglaublich viel vorzubereiten. Die Sendung ist kurzfristig auf 21.00 Uhr verlegt worden und läuft nun auch im Ersten, zusätzlich zu den Dritten Programmen der ARD und ONE. Vor lauter Trubel vergesse ich manchmal fast, dass es sich um den deutschen Vorentscheid handelt.

Die ESC-Fans gehen nicht gerade zimperlich mit den Entscheidungen des NDR um. Sie mussten im Vorfeld Kritik über die Songauswahl einstecken. Kann man es den Fans jemals recht machen? Es geht um Musik, da wird man es nie allen recht machen können. Aber ich bin offen für Ideen und Wünsche, wir sprechen so oft es geht mit Vertretern aus der Fan-Bubble. Konstruktive Kritik ist wichtig, und die versuchen wir anzunehmen.

Kleiner Zeitsprung. Es ist der 4. März, 23 Uhr.Germany 12 Points ist vorbei. Wir haben unseren deutschen Act. Was passiert nun in den 9 Wochen bis zum Auftritt in Turin? Als erstes drehen wir unser ESC-Backup-Video, direkt im Anschluss an die Sendung. Das wird eine richtig lange Nachtschicht. Dann geht es an die Terminplanung mit unserem Musik-Act. Wir planen Interviews, TV-Auftritte, Reisen zu Pre-Partys der internationalen Fanclubs usw. Und wir arbeiten stark an der Performance. Die Bühne in Turin ist riesig und komplett anders als die beim Vorentscheid. Das wollen wir optimal nutzen.

Was ist ihr Ziel als Head of Delegation für Turin? Ganz unabhängig davon, welchen Act wir für Deutschland zum Wettbewerb schicken. Zuallererst wünsche ich uns, dass wir den ESC 2022 friedlich und ohne Angst erleben werden. Ich hoffe, dass alle Menschen den Event so feiern können, wie es der Contest verdient hat. Das ist so ein unglaublich toller und schöner Gedanke, dass einmal im Jahr Menschen aus ganz Europa zusammenkommen, tanzen, lachen und zusammen feiern. 2021 in Rotterdam war das wegen Corona kaum möglich. Deswegen wünsche ich mir einen ESC in Frieden, ohne Masken und mit EuroClub.

„Germany 12 Points – der deutsche ESC-Vorentscheid“
04.03., 21:00, ARD, One, WDR; NDR, BR, HR, MDR, RBB, SWR

Eurovision Song Contest 2022 in Turin:
10.05., 21:00: Erstes Halbfinale
12.05., 21:00: Zweites Halbfinale
14.05., 21:00: Finale

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Spendenaktion Queere Nothilfe Ukraine

Zahlreiche Organisationen der deutschen LGBTIQ*-Community haben sich zum Bündnis Queere Nothilfe Ukraine zusammengeschlossen. Es werden Spenden gesammelt, die für die notwendige Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen in der Ukraine verwendet werden. Link zur Spendenseite: https://altruja.de/nothilfe-ukraine/spende

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