Galerie: CSD am 24. Juli
Zum CSD am Samstag unter dem Motto „Save our community – save your pride“ kamen laut Angaben der Polizei rund 65.000 Menschen, der organisierende Berliner CSD e. V. sprach sogar von 80.000. Der Verein hatte im Vorfeld nur 20.000 Teilnehmer*innen angemeldet. Unsere Fotografin Brigitte Dummer hat die Pride-Demo dokumentiert
Auf dem Pride, der auf der Leipziger Straße in Mitte startete und über die Siegessäule in Richtung Nollendorfkiez führte, wurde lautstark für LGBTI*-Rechte demonstriert und gefeiert. Ein Großteil der Teilnehmer*innen hielt sich an die Hygieneregeln, auch wenn die Polizei die Demonstration kurzzeitig unterbrechen musste, um auf die Maskenpflicht und den Mindestabstand hinzuweisen.
Bedingt durch die Corona-Pandemie hatte der Pride des Berliner CSD e. V. in 2020 großteils nur als digitales Event stattfinden können. In diesem Jahr ging es wieder auf die Straße, allerdings vor allem als Fußmarsch mit wenigen Parade-Trucks. Für den CSD 2021 wurde ein ausführlicher Katalog mit politischen Forderungen erstellt, darunter Solidarität mit der queeren Community in Ungarn und Polen, Maßnahmen gegen Hate speech, eine Reform des Abstammungsrechts oder mehr Selbstbestimmung für trans* Personen.
Der Pride-Samstag verlief aber leider nicht ohne negative Schlagzeilen. Nach der Demo kam es zu homophoben Übergriffen: Gegen 18:45 am Viktoria-Luise-Platz wurden drei Pride-Teilnehmer*innen beleidigt, körperlich angegriffen und leicht verletzt. Bei der Festnahme der Angreifer wurden auch zwei Polizeibeamte verletzt. Ein weiterer Demoteilnehmer wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag am Hackeschen Markt schwer verletzt, als ihm ein Unbekannter von hinten in den Rücken trat. Ein weiterer Angreifer schlug ihm ins Gesicht. Der junge Mann musste in ein Krankenhaus gebracht werden, die Tatverdächtigen konnten fliehen. Zu beiden Vorfällen ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt. Am kommenden Samstag, den 31. Juli ab 20:30, findet im James-Simon Park eine Protestkundgebung gegen queerfeindliche Gewalt statt.
Auch bei der ebenfalls am 24. Juli in Kreuzberg stattgefundenen, unabhängig vom „großen“ CSD organisierten Demo „Internationalist Queer Pride for Liberation“, zu der unter anderem die Gruppe „BDS Berlin“ aufgerufen hatte, kam es zu Zwischenfällen. So waren auf Plakaten und Schildern teilweise israelfeindliche, antisemitische Slogans zu lesen. Auch seien, nach Angaben des Landesgeschäftsführers der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju), Jörg Reichel, aus der Demo heraus Pressevertreter*innen angegriffen worden.
Folge uns auf Instagram
#CSD#Pride#Berlin#CSD2021#Foto