Uraufführung am 16. Juli

Electro, Eurotrash und Love Songs: das Musical „Berlin Non Stop“

15. Juli 2024 Ecki Ramón Weber
Bild: th-entertainment
Eine Hommage an das Berlin im Jahr 2010

Am 16.7. wird das Musical „Berlin Non Stop“ im Pfefferberg Theater uraufgeführt. Im Fokus der Handlung: drei Touris in der Party-Metropole, die auf eine Reihe queerer Charaktere treffen

Berlin-Musicals haben gerade Konjunktur. Dieses Jahr feiert „Cabaret“, der 20er-Jahre-Dauerbrenner vom Tipi am Kanzleramt, sein 20-Jähriges. Im Theater des Westens war „Ku’damm 56“ von Peter Plate und Ulf Leo Sommer in den letzten Jahren ein Hit. Kürzlich wurde bekannt, dass seine Fortsetzung „Ku’damm 59“ bis Februar 2025 verlängert wird. Und schon steht wieder etwas Neues in den Startlöchern: Am 16. Juli kommt im Pfefferberg Theater in Prenzlauer Berg „Berlin Non Stop“ zur Uraufführung.

Das neue Berlin-Musical behandelt die jüngere Vergangenheit, die Metropole im Jahr 2010 steht im Fokus der Handlung. Wieso gerade diese Zeit? Nachgefragt beim preisgekrönten Musical-Komponist Thomas Zaufke, einem der beiden kreativen Köpfe hinter dieser Berlin-Hommage: „Wir haben das Musical vor etwa sechs Jahren angefangen und wollten gerne noch Tegel und Wowi als ersten schwulen Bürgermeister drinhaben.“ Fernsehmoderator, Comedian, Drehbuchautor, Theatergründer und Show-Tausendsassa Thomas Hermanns fügt dazu: „Ich war 2010 sehr verliebt in Berlin und wollte das Gefühl beschreiben – und in ein Musical umsetzen – von der Möbel Olfe bis zum Berghain, vom Rauschgold bis zum Isherwood-Appartment.“

Von der Szene-Bar in die Notaufnahme ...

In „Berlin Non Stop“ geht es um Chris, Juan und Benny, drei junge Berlin-Touristen aus Birmingham, Barcelona und Bad Bevensen. Die wollen die große Sause erleben und womöglich auch die Liebe finden. Fernes Vorbild der Ausgangssituation ist Leonard Bernsteins Musical-Klassiker „On The Town“, der die Begegnungen dreier Matrosen im New York der 1940er-Jahre erzählt. „Wir lieben die Golden-Age-Musicals und wollten eine LGBTIQ*-Berlin-Version von ,On the Town' machen“, erklärt Thomas Zaufke.

„Wir lieben die Golden-Age-Musicals und wollten eine LGBTIQ*-Berlin-Version von ,On the Town' machen“

Bei ihm und Thomas Hermanns treffen die drei erlebnishungrigen Touris während ihrer Berlin-Abenteuer auf eine*n nichtbinären Performance-Künstler*in aus Island, eine von Techno gestählte Taxifahrerin mit Durchblick und einen wild tätowierten, pansexuellen Barkeeper aus dem queeren Nachtleben, der nichts anbrennen lässt. Neben einer Mitte-Galerie mit Hipstern, neben Clubs und Szene-Bars mit queer-theoretisierenden Gästen und funkelnden Dragqueens geht es auch zum Döner und in die Notaufnahme der Charité. Eben alles, was das Berliner Nachtleben zu bieten hat …

Wie klingt nun dieses Berlin? Komponist Thomas Zaufke klärt gerne auf: „Nach Electronic Dance Music, Eurotrash und Love Songs. Mit einer Prise Dolly Parton, Grace Jones und Bowie.“ Wir dürfen gespannt sein. Auf der Bühne stehen sieben profilierte Musical-Darsteller*innen, Regisseur Fabian Gerhardt vollführt mit dieser Besetzung eine wilde Tour durch die Berliner Nacht, begleitet von einer Live-Band, die Damian Omansen und Caspar Hachfeld leiten.

Die Produktion ist ein Riesenherzensprojekt von Thomas Herrmanns und Thomas Zaufke, das über mehrere Jahre gereift ist. „Weil wir keinen Auftraggeber oder kommerziellen Druck hatten, konnten wir uns frei austoben, und das merkt man der Show an“, schwärmt Thomas Herrmanns von der Zusammenarbeit. „Das Publikum kann sich auf etwas wirklich Neues aus der deutschen Musical-Küche freuen, einen Originalstoff, kein Jukebox-Musical. Mit einer non-binären Hauptrolle und das Ganze multilingual modern mit zwei Creatives, die einfach nur Spaß haben wollten. Quasi Thomas & Thomas in Sektlaune!“ Als größte Herausforderung bei der Entwicklung des Musicals erwähnt Thomas Zaufke deshalb auch: „nicht die ganze Zeit mit Thomas Hermanns rumkichern …“

Berlin Non Stop,
16.–21.7. + 23.–28.7. + 30.+31.7. + 1.–3.8., je 20:00,
Pfefferberg Theater
berlin-non-stop.de

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