Premiere am 7. Oktober

„Don’t You Nomi“ – neues Stück zu Ehren von Klaus Nomi

6. Okt. 2023 Ecki Ramón Weber
Bild: Tilo Mössner
Alexander Iezzi in „Don't you Nomi“

Morgen, am 7. Oktober feiert das Stück „Don't You Nomi“ Premiere an der Staatsoper Unter den Linden. Die Inszenierung vom Ensemble Trisolde ehrt den visionären Countertenor

Im Alten Orchesterprobensaal der Staatsoper Unter den Linden feiert das neu entwickelte Stück „Don’t You Nomi“ den legendären Sänger und Performer Klaus Nomi – experimentell und grenzüberschreitend. Konzipiert und umgesetzt wird die Uraufführung vom Ensemble Trisolde. Es besteht aus Mitgliedern des Berliner Musiktheaterkollektivs Hauen und Stechen, das mit wilden postdramatischen Operndekonstruktionen bekannt wurde. Dazu kommen Gäste. Darunter Countertenor Nils Wanderer, der schon im Berliner Erfolgsmusical „Romeo & Julia – Liebe ist Alles“ eine an Nomi orientierte Figur verkörperte.

Doch Wanderer ist nicht der Einzige, der bei „Don’t You Nomi“ die Rolle des Protagonisten übernimmt. Trisolde-Regisseurin Julia Lwowski betont: „Bei uns dürfen alle Nomi spielen. Wir schenken ihm das Panoptikum, das er so geliebt hat.“ Roman Lemberg, musikalischer Leiter bei Trisolde, nennt einige Aspekte: „Es geht um das Barocke und Opernhafte, den retrofuturistischen Alien, New Wave, die Bezüge auf Dada, das Kabarett der 1920er-Jahre, um den privaten Nomi, seine Verletzlichkeit und um das Ikonische, das ihn ausmacht.“

„Wir stellen uns die Frage: Was wäre Nomi, wenn er heute noch leben würde? Wäre er heute trans*? Nicht binär?“

Doch es geht noch weiter, wie Lwowski erklärt: „Wir stellen uns die Frage: Was wäre Nomi, wenn er heute noch leben würde? Wäre er heute trans*? Nicht binär? Deshalb spielt eine ältere Darstellerin, Ingeborg Brüssow, die reife Nomi. Außerdem fragen wir mit der trans Tänzerin Cassie Augusta Jørgensen, was Trans*-Sein heute bedeutet.“ Nomis früher Aids-Tod wird ebenfalls behandelt, überhöht als Ritual, bei dem auch der Operndiva Maria Callas und dem Barockkomponisten Claudio Monteverdi gehuldigt wird. Und es wird um Nomis grenzensprengende Vision von Oper gehen.

Bild: Edgar Wiersocki
Regisseurin Julia Lwowski vom Musiktheaterkollektiv „Hauen und Stechen“

Roman Lemberg ist sich sicher: „Es gab bei Nomi diese Sehnsucht nach Glamour, den Traum von Oper aus Versatzstücken als persönlicher Mythos. Das hat er in seinen Songs nur in Ansätzen realisiert, etwa bei den frühen Auftritten mit Plastikcape als eine Art Space-Callas. Wenn er länger gelebt hätte, hätte er womöglich eine Super-Fantasie-Oper kreiert.“

Don’t You Nomi, 7.10. (Premiere),
9., 11., 13., 15., 17., 19., 21.10.,
jeweils 20:00,
Staatsoper Unter den Linden
(Alter Orchesterprobensaal)
staatsoper-berlin.de

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