Berlin: Zugang zu HIV-Versorgung auch für Nichtversicherte
In Berlin soll es künftig möglich sein, auch Personen HIV-Therapien anzubieten, die keine Krankenversicherung oder einen ungeklärtem Versicherungsstatus haben
Zum morgigen Welt-Aids-Tag, dem 1.12.2021, geht in Berlin ein wichtiges Projekt an den Start: die Gesundheitsversorgung von HIV-positiven Menschen soll verbessert werden, die entweder gar keine Krankenversicherung haben oder deren Versicherungsstatus noch unklar ist. Neben einer adäquaten HIV-Therapie sollen sie auch eine unbürokratische Behandlung anderer sexuell übertragbarer Krankheiten sowie die Post-Expositionsprophylaxe (PEP) angeboten bekommen. Möglich machen soll dies eine Kooperation des Checkpoint BLN mit der Berliner Clearingstelle für nicht krankenversicherte Menschen.
Der Checkpoint BLN am Hermannplatz, ein Projekt unter anderem der Schwulenberatung Berlin und der Berliner Aids-Hilfe, bietet niederschwellige Testmöglichkeiten zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten an. Im Zuge der Corona-Pandemie habe der Checkpoint bereits damit begonnen, die Medikamentenabgabe auch für diejenigen HIV-Positiven zu sichern, die keinen Zugang zur medizinischen Versorgung haben. Wie der medizinische Leiter Christoph Weber in einer heutigen Pressemitteilung erklärt, konnte das Team seit Beginn der Pandemie „für ca. 40 HIV-positive Männer, Frauen und Trans*Personen, die von der Versorgung abgeschnitten waren, die Therapieweiterführung garantieren.“
Zeit zwischen Diagnose und Therapiestart verkürzen
Kompetenzen des Checkpoints und der Clearingstelle sollen nun gebündelt werden, um Betroffenen noch gezielter helfen zu können. Die Clearingstelle wurde 2018 von der Berliner Stadtmission 2018 gegründet. Sie berät nicht krankenversicherte Menschen und hilft ihnen bei medizinischen Ausgaben. „Die Kooperation mit dem Checkpoint BLN bedeutet eine starke Verbesserung für die zeitnahe Versorgung von Unversicherten“, freut sich Martin Zwick, Vorstand der Berliner Stadtmission.
Konkret soll künftig im Checkpoint ein erstes Clearing, das heißt eine Klärung, bezüglich der Kostenübernahme statt finden, berichtet Marcel de Groot, Geschäftsführer der Schwulenberatung Berlin. Das Ziel: „frühzeitig die Behandlung von HIV-Infektionen und sexuell übertragbaren Infektionen direkt im Checkpoint BLN einleiten zu können.“ Dadurch verkürze sich die Zeit zwischen der Diagnose HIV, beziehungsweise anderer sexuell übertragbarer Infektionen, und einer Therapie. Infektionsketten können so unterbrochen werden, außerdem wird verhindert, dass sich schwere Begleiterkrankungen etablieren können.
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