Schüsse auf das Schwule Museum
Ende letzter Woche wurde auf das Schwule Museum geschossen. Der Vorstand geht von einem gezielten Anschlag aus
In der Nacht zum 24. Februar haben unbekannte Täter*innen auf das Schwule Museum geschossen. Das teilte die queere Einrichtung am Dienstag auf ihrer Website und in den Sozialen Medien mit.
Mitarbeiter*innen der Verwaltung entdeckten am Freitagmorgen sechs Einschussstellen an der Hausfront: Zwei Fensterscheiben zum Empfangsbereich und der Leuchtschriftzug wurden beschädigt. Auch ein Kunstwerk über der Eingangstür, das zur aktuellen Ausstellung „Queering the Crip, Cripping the Queer“ gehört, wurde von einem Schuss getroffen.
Keine Hinweise auf die Täter*innen
Die Berliner Polizei untersuchte den Tatort. Bislang gab es keine Hinweise auf die Täter*innen oder die Tatwaffe – Projektile wurden nicht gefunden. Das Schwule Museum erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Die Höhe des Schadens sei noch unklar.
Der Museumsvorstand geht von einem gezielten Angriff aus. Obwohl das Schwule Museum häufig Drohungen über Soziale Medien oder Anrufe erhält, sei keine spezifische Drohung der Tat vorausgegangen.
In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach Angriffe auf das Schwule Museum: 2020 schlugen Unbekannte mit Steinen die Fensterscheiben ein, die daraufhin ersetzt werden mussten. Die Täter*innen wurden nie gefasst. Im Jahr 2016 wurde schon einmal auf das Museum geschossen: In den Fensterscheiben und -rahmen befanden sich damals mehrere Einschüsse.
Solidaritätsbekundungen aus der Politik
Verschiedene politische Akteur*innen äußerten sich zu dem Vorfall in den Sozialen Medien: Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) zeigte sich geschockt über die „entsetzliche Tat“ und schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Beim Einsatz gegen Queerfeindlichkeit darf es nicht das geringste Nachlassen geben.“
Auch die Grünenpolitikerin Nyke Slawik drückte in einem Tweet ihre Betroffenheit aus und bekundete „Solidarität mit allen dort Engagierten!“
In einem Facebook-Beitrag wertete der Queersprecher der Grünen Sebastian Walter die Schüsse auf das Schwule Museum als eine Attacke, die sich nicht nur gegen die queere Community richte, sondern gegen „unsere Demokratie in ihren Grundfesten“.
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#SMU#Anschlag#Schwules Museum