Litwinschuh entschuldigt sich für Grenell-Foto
Jörg Litwinschuh hat sich für ein Foto entschuldigt, auf dem er sich Arm in Arm mit dem schwulen rechtspopulistischen US-Botschafter Richard Grenell auf dessen CSD-Empfang zeigte. Nach der Veröffentlichung der Bilder auf Facebook gab es massive Kritik aus der Community und in den queeren Medien. SIEGESSÄULE-Kolumnist Dirk Ludigs sprach von einem naiven „Umgang mit dem Trumpismus und der neuen amerikanischen Rechten“, Autor Rainer Hörrmann merkte auf seinem Blog an, dass solche eitlen PR-Fotos „in gefährlicher Selbstüberschätzung rechtsnationale und antidemokratische Positionen bzw. deren Vertreter hoffähig“ machen würden, während Johannes Kram vom Nollendorfblog darin einen „Erfolg der Anführer der Gegen-Emanzipation“ sah.
Jörg Litwinschuh schrieb auf Facebook: „Ich beobachte und bewundere Mesut Özils‘ Weltkarriere seit Jahren; sein langes Schweigen zu seinem Foto mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan fand ich befremdlich. Aus persönlicher Eitelkeit habe ich bei dem gestrigen Foto mein eigentliches Anliegen konterkariert, mit dem US-Botschafter Richard Grennell in einen kritischen und selbstbewussten Dialog eintreten zu wollen. Dies bedauere ich. Den Dialog mit dem Botschafter und weiteren konservativen Kräften setze ich fort. Es liegt mir fern, meine eigene jahrzehntelange Arbeit und die vieler Aktivist_innen für LSBTTIQ-Menschenrechte zu desavouieren. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“
Auch Jörg Steinert vom LSVD und Thomas Schwarz aus dem Vorstand des SchwuZ hatten sich eine Woche zuvor auf dem Schwul-Lesbischen Stadtfest u. a. mit Grenell in freundschaftlicher Pose ablichten lassen. Von Steinert und Schwarz kamen bisher noch keine Reaktionen.
Facebook-Post von Jörg Litwinschuh:
Facebook-Post von Jörg Steinert
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