Queeres ABC

Asexualität, Aromantik: Was bedeuten asexuell und aromantisch?

15. März 2020 Charlotte Hannah Peters
Bild: canva
Die „Ace“- und die „Aro“-Flagge

In unserem SIEGESSÄULE-Glossar erklären wir, was Asexualität bedeutet, und inwiefern sie sich von Aromantik unterscheidet

Was bedeuten asexuell und aromantisch?

Asexuell sind Personen, die keine oder nur teilweise sexuelle Anziehung zu anderen empfinden – oder die kein oder nur teilweise Verlangen nach sexueller Interaktion mit anderen Menschen haben.

Es gibt nicht nur eine Form von Asexualität. Die aus dem Englischen stammende Bezeichnung Ace wird oft als Oberbegriff für verschiedene Formen verwendet.

Um zu betonen, dass es sich bei Asexualität um ein „Spektrum“ handelt, verwenden viele eine Schreibweise mit Unterstrich: A_sexuell und A_sexualität. Auf diese „Graubereiche“ weist auch der graue Streifen in der Mitte der Asexuellen-Flagge hin. Manche Personen, die sexuelle Anziehung nur teilweise empfinden, sprechen von sich als Gray-A (von englisch „gray“ für grau).

Einige Asexuelle wünschen sich körperlichen Kontakt zu anderen (Küssen, Umarmen etc.), der dann aber keine sexuelle Bedeutung hat. Manche empfinden auch sexuelles Verlangen, leben dies aber zum Beispiel nur allein, nur selten, nur in manchen Formen oder nur mit bestimmten Personen aus. Dass jemand asexuell ist, sagt noch nichts darüber aus, ob die Person sich verliebt oder welche Beziehungen sie eingehen möchte. Viele empfinden emotionale, romantische oder ästhetische, intellektuelle etc. Anziehung zu anderen Menschen.

Als aromantisch bezeichnen sich manche Personen, die wenig oder keine romantische Anziehung verspüren, wenig oder kein Verlangen nach romantischen Beziehungen haben oder die Romantik (im Sinne der gängigen gesellschaftlichen Vorstellungen, wie Romantik „auszusehen“ hat) als unangenehm empfinden. Wichtig ist, die beiden Konzepte Asexualität und Aromantik zu unterscheiden. Manche, aber nicht alle Asexuelle sind auch aromantisch. Andersherum gilt dies genauso: manche, aber nicht alle aromantischen Menschen sind auch asexuell.

Als demisexuell (von französisch „demi“ für halb) bezeichnen sich manche Menschen, die sich zum Beispiel nur dann zu jemandem sexuell hingezogen fühlen, wenn zu dieser Person bereits eine enge emotionale Bindung besteht. Für nicht-asexuelle Menschen gibt es das Wort allosexuell (von griechisch „allo“ für anders bzw. fremd).

Vorurteile gegenüber asexuellen und aromantischen Menschen

Asexuelle und aromantische Menschen müssen oft noch darum kämpfen, anerkannt und so akzeptiert zu werden, wie sie sind.

Wissen über Asexualität ist in der Gesellschaft bislang wenig verbreitet. Viele glauben automatisch, es handele sich um eine (psychische oder physische) Krankheit, die „geheilt“ werden müsse. Asexualität ist aber per se keine Krankheit oder „Störung“, sondern einfach eine Erscheinungsform sexueller Vielfalt. Wie alle anderen Menschen auch, können Asexuelle sehr glücklich leben und erfüllende, vielfältige Beziehungen führen. Manche glauben, Asexuelle seien lustfeindlich, emotionslos oder wollten andere in ihrer Sexualität einschränken. Das stimmt nicht. Asexuelle entscheiden einfach nur für ihr eigenes Leben, wie viel Sexualität sie darin haben möchten.

Gegen aromantische Menschen gibt es ähnliche Vorurteile: sie seien emotionslos oder nicht fähig zu Liebe. Aromantik bedeutet jedoch einfach nur, dass Liebe und Beziehungen auf andere, vielfältige Arten und Weisen erlebt werden – von Freundschaften über Wahlfamilien bis hin zu anderen Formen der Bindung.

6. April 2021: Der erste Internationale Tag der Asexualität

Im April 2021 findet zum ersten Mal der Internationale Tag der Asexualität (englisch: International Asexuality Day) statt! Entstanden durch eine Kampagne asexueller Communities in verschiedenen Ländern, wird dieser Tag nun jedes Jahr am 6. April gefeiert.

Mehr Infos hier: International Asexuality Day (IAD)

Ace Awareness Week im Oktober

Die Ace Awareness Week oder Ace Week, vormals Asexual Awareness Week, wurde 2010 ins Leben gerufen. Als internationale Kampagne hat sie zum Ziel, zum Thema aufzuklären und Solidarität mit Asexuellen zu zeigen. Die nächste Ace Week soll vom 24. bis 30. Oktober 2021 stattfinden.

Mehr Infos hier: Ace Week

Aromantic Spectrum Awareness Week im Februar

Vom 21. bis 27. Februar 2021 findet die Aromantic Spectrum Awareness Week statt. Die internationale Aktionswoche soll „mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit für das bisher noch sehr unbekannte aromantische Spektrum schaffen.“

Mehr Infos hier: Arospecweek

Bild: Aspec*German

Wie fühlt es sich an, asexuell zu sein? Interview mit Irina von AktivistA

AktivistA e. V. - Verein zur Sichtbarmachung des asexuellen Spektrums ist eine der Organisationen in Deutschland, die Aufklärungsarbeit zum Thema Asexualität leisten. Wir sprachen im Sommer 2017 mit Irina von AktivistA

Bild: AktivistA
Infostand von AktivistA in Stuttgart

Irina, was versteht ihr unter dem Begriff asexuell? Im deutschsprachigen Raum konkurrieren für den Begriff zwei Definitionen miteinander, nämlich „kein Verlangen nach sexueller Interaktion“ vs. „kein Empfinden von sexueller Anziehung“. Unser Verein verwendet beide Definitionen, da beide ihre Vor- und Nachteile haben. Generell geht die Community davon aus, dass zwischen strikt asexuell und eindeutig nicht asexuell ein Graubereich existiert. Menschen, die sich darin wiederfinden, fühlen sich nur selten, nur unter bestimmten Umständen o. ä. von anderen sexuell angezogen. Um das gesamte Spektrum mit einzubeziehen, verwenden wir die Schreibweise a_sexuell, mit Unterstrich. A_sexuelle Menschen unterscheiden sich in Bezug auf ihre romantische Orientierung – in wen verlieben sie sich, mit wem können sie sich eine Liebesbeziehung vorstellen? – und in Bezug auf ihre Libido/ körperliche Erregbarkeit: kann vorhanden sein, muss aber nicht.

„Auch für Partner*innen von a_sexuellen Menschen ist es hilfreich zu wissen, dass ihr Gegenüber einfach eine seltene sexuelle Orientierung hat und es `nicht an ihnen liegt`.“

Warum ist es wichtig, ein eigenes Wort dafür zu haben? A_sexuelle Menschen, die den Begriff nicht kennen, empfinden sich häufig als gestört, unnormal o. ä. Der erste Kontakt mit der a_sexuellen Community wird von vielen als befreiend empfunden, da er eine Möglichkeit bedeutet, sich mit anderen Menschen auszutauschen, die ähnlich empfinden und ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Auch für Partner*innen von a_sexuellen Menschen ist es hilfreich zu wissen, dass ihr Gegenüber einfach eine seltene sexuelle Orientierung hat und es „ nicht an ihnen liegt“.

Euer Verein gründete sich in Karlsruhe, aber ihr wart auch schon oft in anderen Städten präsent, zum Beispiel in Berlin mit einem Stand beim LesBiSchwulen Parkfest 2017. Welche Vorurteile gegenüber Asexualität begegnen euch in eurer Arbeit? Beim Parkfest haben wir wieder einmal gemerkt, dass viele Menschen mit dem Namen unserer Orientierung überhaupt nichts anfangen können und beim Lesen der Definition – die hing groß als Banner am Stand – erst mal befremdet sind. Einige gingen kopfschüttelnd oder grinsend vorbei, andere sprachen uns an. Dann mussten wir erklären, dass A_sexualität keine Entscheidung ist, dass auch – viele, nicht alle – a_sexuelle Menschen sich verlieben etc. Ich selbst bin seit acht Jahren in der a_sexuellen Öffentlichkeitsarbeit aktiv und es gibt kaum einen dummen Spruch, den ich noch nicht gehört habe. Da muss man sich ein dickes Fell wachsen lassen und sich über die positiven Reaktionen freuen, die es durchaus auch gibt!

„Es gibt kaum einen dummen Spruch über A_sexuelle, den ich noch nicht gehört habe.“

Sind Asexuelle Teil von LGBTI* Communities bzw. von queeren Communities? In der gängigen Buchstabenkombination LGBTI* kommt das „A“ gar nicht vor ... „Ist A_sexualität queer?“ ist eine Frage, die immer wieder gern und teilweise hitzig diskutiert wird. Weder in der LGBTI*-Community noch in der a_sexuellen Community besteht in diesem Punkt Einigkeit. Unser Verein sieht A_sexualität durchaus als queer an, da A_sexuelle z. B. mit homosexuellen oder trans* Personen einiges gemeinsam haben. Unter den Begriff „queer“ fallen für uns alle Minderheiten, was Gender/Geschlecht, sexuelle Orientierung und romantische Ausrichtung anbelangt. Eine Zusammenarbeit mit anderen queeren Gruppierungen erachten wir als sinnvoll.

Welche Vorurteile gegenüber Asexualität gibt es auch in queeren Szenen? Teilweise werden wir mit der Ansicht konfrontiert, A_sexuelle müssten doch um nichts kämpfen, da sie nicht diskriminiert werden. Das werden wir durchaus, wenn auch nicht auf die gleiche Art wie z. B. homosexuelle oder trans Personen. Es kommt auch vor, dass man uns unterstellt, wir wollten Abstinenz predigen usw.

„Wenn es Fragen gibt, können die ruhig gestellt werden, aber auf eine respektvolle Weise. Jemanden, den*die man gerade erst kennengelernt hat, zu fragen, ob er*sie denn masturbiert oder schon einmal einen Orgasmus hatte, kommt nicht so gut.“

Wie kann ich Asexuelle unterstützen? Es sind im Grunde ganz kleine Dinge. A_sexuelle Personen möchten so, wie sie sind, ernst genommen und respektiert werden. Wenn es Fragen gibt, können die ruhig gestellt werden, aber auf eine respektvolle Weise und wenn man die Person bereits besser kennt. Jemanden, den*die man gerade erst kennengelernt hat, zu fragen, ob er*sie denn masturbiert oder schon einmal einen Orgasmus hatte, kommt nicht so gut. Sprüche, die A_sexuelle gar nicht gern hören, sind z. B. hier gesammelt.

Interview: Franziska Schulteß

Wie fühlt es sich an, aromantisch zu sein? Interview mit Clara

Auch wenn Wissen um Asexualität noch nicht sehr verbreitet ist, haben zumindest einige Menschen den Begriff schonmal gehört. Anders beim Thema Aromantik: hierzu gibt es noch sehr wenig Infos, eine deutschsprachige Community ist gerade erst am Entstehen. Wir sprachen mit Clara, Organisatorin eines deutschsprachigen „Aspec“-Forums

Bild: privat

Clara, du bist asexuell und außerdem aromantisch. Wann hast du das gemerkt? Ich identifiziere mich seit etwa 2014 als asexuell. Meine romantische Orientierung war zunächst nicht so ein Thema. Durch meine Asexualität erschien es mir sowieso zu kompliziert, zu daten – man muss schließlich erstmal jemanden finden, der oder die damit in Ordnung ist, dass ich kein Interesse an Sex habe. In den letzten zwei Jahren habe ich mich aber stärker auch mit Aromantik befasst und habe angefangen, mich persönlich an das Thema ranzutasten. Was es heißt, aromantisch zu sein, ist ja sehr individuell – es gibt ein „Spektrum“ mit unterschiedlichen Ausprägungen, ähnlich wie bei Asexualität. Inzwischen verwende ich für mich die Bezeichnung „arospec“ oder „auf dem aromantischen Spektrum“.

„Ich denke, dass ich noch nie verliebt im klassischen Sinne war“

Was bedeutet das konkret für dich? Ich denke, dass ich noch nie verliebt im klassischen Sinne war. Als Teenagerin gab es ein, zwei Situationen, in denen ich mich zu einer Person stark hingezogen gefühlt habe, mit ihr viel Zeit verbringen wollte. Ich dachte damals: okay, das muss Verliebtheit sein. Ein Schlüsselmoment kam dann, als ich vor ein paar Jahren umgezogen bin und neue Leute kennenlernte… unter anderem eine Freundin, mit der ich mich schnell super gut verstanden habe. Das hat mich überfordert, ich habe mich gefragt: was will ich von ihr, was genau empfinde ich für sie? Nach viel innerer Auseinandersetzung bin ich zu dem Ergebnis gekommen: ich will definitiv keine romantische Beziehung, sondern finde sie auf andere Art und Weise anziehend. Im Zuge dieses Prozesses habe ich die Situationen in meiner Teenagerzeit nochmal überdacht. Und festgestellt, dass das wohl auch keine romantische Anziehung war. Ich hatte einfach keine anderen Worte dafür – und nahm an, das wird schon das sein, was alle meinen, wenn sie von Verliebtheit reden.

Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: für dich bedeutet aromantisch zu sein also, dass du dich nicht verliebst? Nicht Verliebtheit im klassischen, „körperlichen“ oder romantischen Sinne zumindest. Und es heißt für mich, dass ich kein großes Bedürfnis danach habe, eine Paarbeziehung einzugehen… vor allem nicht den Impuls, aktiv danach zu suchen.

Wie ist das für andere aromantische Menschen, die du kennst? Das entscheidende Kriterium – aber das muss jede Person für sich selbst wissen – ist, ob man den Eindruck hat, man hat diese romantische Anziehung schon mal erlebt oder eben nicht. Die allgemeine Definition von Aromantik ist ja recht weit gefasst: aromantisch sind Personen, die wenig oder keine romantische Anziehung erleben, die kein Interesse an romantische Beziehungen haben und/oder die Romantik als unangenehm empfinden. Es muss nicht immer alles davon zutreffen. Es gibt natürlich so „äußere“ Aspekte: würde ich mich wohl damit fühlen, mit einer anderen Person Händchen zu halten, oder wäre mir das unangenehm. Wie fühle ich mich dabei, jemanden zu küssen, und so fort. Das sind dann sehr individuelle Überlegungen, alles davon kann sich auf dem aromantischen Spektrum wiederfinden.

Warum findest du es dennoch wichtig, dass es einen eigenen Begriff dafür gibt? Vor allen Dingen deshalb, weil durch die Unsichtbarkeit von aromantischen Menschen so viel Selbstzweifel entstehen. Wenn man sich gar nicht oder nur in negativer Weise repräsentiert findet, kann das Gefühl aufkommen, dass mit einem selbst irgendetwas nicht in Ordnung sei. Deswegen ist es für mich so wichtig, einen Begriff dafür zu haben, über den ich auch Gleichgesinnte finden und mich vernetzen kann.

Asexualität und Aromantik werden oft zusammen genannt...
Ja, aber anders als viele glauben, stehen die beiden Identitäten getrennt voneinander. Nur weil jemand asexuell ist, muss das nicht automatisch heißen, das die Person auch aromantisch ist. Und umgekehrt. Bei mir trifft zufällig beides zu, aber bei vielen anderen, die ich kenne, eben nicht.

„Man kriegt vermittelt, dass man irgendetwas falsch mache, nur weil man keine Beziehung hat“

Ende Februar ist die Aromantic Spectrum Awareness Week – immer kurz nach dem Valentinstag. Ist das Datum absichtlich so gewählt? Genau. Der Valentinstag steht ja für ein bestimmtes romantisches Liebesideal. Dagegen richtet sich die Aromantic Spectrum Awareness Week – beziehungsweise gegen die Vorstellung, dass eine romantische Beziehung etwas ist, nach dem alle Menschen streben müssen. Und dass einem notwendigerweise etwas fehlt, wenn man das nicht hat oder nicht will. Das ist ja nicht nur für aromantische Menschen nervig, wenn man Single ist und bei jedem Familientreffen gefragt wird: hast du endlich mal einen Freund oder eine Freundin. Man kriegt vermittelt, dass man irgendetwas falsch mache, nur weil man keine Beziehung hat.

Findest du wirklich, dass dieses romantische Ideal noch so dominant ist? Mittlerweile gibt es doch einige Lebensentwürfe abseits der klassischen Paarbeziehung, die gesellschaftlich anerkannt sind und die auch gelebt werden. Einerseits ja. Andererseits finden wir, etwa in der Popkultur, oft noch eine Idealisierung der Zweier-Paarbeziehung. Immer noch finden in vielen Büchern oder Filmen die Held*innen am Ende die „wahre Liebe“. Die Menschen, die kein Interesse an einer Paarbeziehung haben, sind dagegen meist die Bösewichte, werden als zu machtgeil oder zu selbstbezogen dargestellt, um „Interesse an Liebe“ zu haben. Dreh- und Angelpunkt bei Harry Potter, um nur ein Beispiel zu nennen, ist, dass sein Antagonist Voldemort keine Liebe empfinden kann. Über solche einseitigen Darstellungen in den Medien bekomme ich als aromantische Person die Botschaft vermittelt, dass ich generell nicht liebes- oder empathiefähig sei, was natürlich Quatsch ist. Aber man kann diese Bewertungen nicht ganz von sich fernhalten. Das macht etwas mit der Psyche.

Es gibt ja auch das Bild: wer keine romantische Beziehung findet, werde früher oder später unter Einsamkeit leiden. Wie empfindest du das?
Mir würden im Grunde meine Freundschaften, Familie und Bekanntschaften ausreichen, um das zu bekommen, was ich emotional brauche. In der Praxis ist das natürlich nicht immer leicht, was aber mit dem gesellschaftlichen Stellenwert von Freundschaft zusammenhängt. Die Zweier-Paarbeziehung wird als das non-plus-ultra betrachtet, Freundschaften erscheinen dagegen weniger wichtig. Sobald Leute verpartnert sind, haben deren Partner*innen häufig Priorität, und als befreundete Person kann man dann das Gefühl bekommen, sich dem unterordnen zu müssen. Ich selbst habe aber das Glück, in einem sehr queeren Freundeskreis zu sein, in dem eine große Offenheit da ist und wenig Druck, klassischen heteronormativen Bildern zu entsprechen.

„Ich freue mich über jedes schwule und lesbische Pärchen, über jede nicht binäre oder trans* Person, die mir in einer Fernsehserie begegnen. Aber ich würde mich da halt auch gerne selber wiederfinden“

Queers haben lange dafür gekämpft, ihre Sexualität und Beziehungen frei ausleben können. Begegnet dir als asexuelle und aromantische Person da auch manchmal Vorurteile, etwa von Schwulen oder Lesben? Bei mir persönlich bisher wenig. Aber es ist definitiv nicht selbstverständlich, dass aromantische oder asexuelle Menschen von der queeren Community mit offenen Armen aufgenommen werden. Und ich weiß auch, dass einige Aros (und Aces) sich selbst nicht als Teil der queeren Community sehen. Ich selbst sehe mich als queer und freue mich über jeden Erfolg, der in der Hinsicht errungen wird. Nur weil ich mir mehr Repräsentation von aromantischen und asexuellen Menschen wünsche, heißt das ja nicht, dass ich anderen Minderheiten etwas wegnehmen will. Ich freue mich über jedes schwule und lesbische Pärchen, über jede nicht binäre oder trans* Person, die mir in einer Fernsehserie begegnen. Aber ich würde mich da halt auch gerne selber wiederfinden.

Interview: Franziska Schulteß

Gruppen und Anlaufstellen

AktivistA e. V. - Verein zur Sichtbarmachung des asexuellen Spektrums
Deutschsprachiger Verein zur Sichtbarmachung von Asexualität. Informationen, Veranstaltungen, Community Arbeit

Aven Forum
Deutsche Website des ältesten internationalen Netzwerks von und für a_sexuelle Menschen

Asex Web
Auflistung und Vernetzung regionaler Gruppen und Stammtische des asexuellen Spektrums

Aces NRW
Kollektiv asexueller Menschen in NRW

Aurea – Aromantic spectrum Union for Recognition, Education, and Advocacy
Forum für aromantische Menschen

Aspec*German
Discord-Community für Menschen aus dem asexuellen und aromantischen Spektrum

Ameisenbären
Community auf Facebook und WhatsApp für Menschen aus dem asexuellen und aromantischen Spektrum

International Asexuality Day (IAD)
Kampagne zum Internationalen Tag der Asexualität am 6. April

Ace Week
Ace Awareness Week, internationale Kampagne

Arospecweek
Aromantic Spectrum Awareness Week, internationale Kampagne

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