Die Top5 Musikalben und Bücher des Jahres
Die SIEGESSÄULE-Redaktion stellt ihre Lieblingsalben und -bücher 2015 vor
Zum Jahresende haben wir für euch unsere Favoriten 2015 zusammengetragen. Wir beginnen mit den fünf besten Musikalben und Büchern. In ein paar Tagen gibt es dann auf SIEGESSÄULE.DE die besten Filme und Bühnenevents.
Top 5 Musikalben 2015
1. John Grant "Grey Tickles, Black Pressure“
Mit seinem dritten Soloalbum konnte der schwule Singer/Songwriter seinen Status als einer der respektiertesten Künstler der 2010er-Jahre zementieren. Das Album bescherte Grant die höchste Chartpositionierung seiner Karriere und seinen Fans ein zwischen Liebe, Hass und großartigem Humor changierendes Meisterwerk. Unser Album des Jahres!
2. Lower Dens „Escape From Evil“
Das queere Trio aus Baltimore überraschte auf Album Nummer drei mit melancholisch-epischen Breitwand-Popsongs. Die dunkle Stimme von Sängerin Jana Hunter irgendwo zwischen Siouxsie Sioux und Nico schwebt teilnahmslos über den elektronisch versetzten Gitarrensongs, die im Vergleich zu den ersten beiden Alben der Band recht eingängig ausgefallen sind. Großes Kino.
3. Evvol „Eternalism“
Die Berliner Band Kool Thing erfand sich in diesem Jahr komplett neu: Sie kehrten nach längerer Pause als Evvol zurück und bezauberten mit einem charakterstarken, verschlafenen Dreampop-Sound. Verhangene Synthieflächen, mantrische Melodieloops und mehrstimmiger Gesang wie aus einer anderen Welt. Unser Soundtrack des Sommers.
4. Grimes „Art Angels“
Die Lo-Fi-Hipster-Goddess brach 2015 mit allen Erwartungen. Mit ihrem düsteren DIY-Album „Visions“ definierte sie 2012 den Zeitgeist der 10er-Jahre wie keine andere. Auf „Art Angels“ durchbrach sie in diesem Herbst die Schallgrenze zu fett produziertem Mainstreampop. Was beim ersten Hören einige Hardcore-Fans schockierte, entpuppte sich als mutiger und virtuoser Schritt in Richtung popkultureller Weltherrschaft. Die Presse jubelte „Die neue Madonna“ und wir jubeln mit.
5. Troye Sivan „Blue Neighborhood“
Der offen schwule Teeniestar Troye Sivan schaffte im Dezember endgültig den Sprung vom Schauspieler und YouTube-Vlogger zum ernsthaften Popmusiker. Sein ebenso intelligentes wie kitschig-schmachtendes Debütalbum „Blue Neighbourhood“ ging mit 15 von R'n'B, Electro und Trap inspirierten Chartspop-Songs an den Start und versüßte uns die dunkle Vorweihnachtszeit. Der schwule Posterboy, auf den wir gewartet haben!
Top 5 Bücher 2015
1. David Levithan, „Two Boys Kissing“, Fischer KJB
Dieser Jugendroman des US-amerikanischen Autoren David Levithan ist so vielschichtig wie er gleichzeitig berührend ist. Jede einzelne Geschichte seiner diversen jungen Protagonisten geht ans Herz – ganz egal, ob man selbst noch jugendlich ist oder nicht.
2. Édouard Louis, „Das Ende von Eddy“, S. Fischer
Das Debüt des jungen Franzosen war die schwule literarische Sensation des Frühjahrs. Louis beschreibt in diesem Roman mit einer klaren und dennoch wunderbar eigenwilligen Sprache die eigene Abnabelung von seinem äußerst proletarischen Elternhaus.
3. Robert Beachy, „Das andere Berlin – Die Erfindung der Homosexualität: Eine deutsche Geschichte 1867 – 1933“, Siedler
„Das andere Berlin" ist wohl das wichtigste Homo-Sachbuch, welches 2015 erschienen ist. Darin zeigt der englische Historiker Beachy vor allem die tragende Rolle, die Berlin um die Jahrhundertwende für den Beginn der Bewegung spielte.
4. Joan Schenkar, „Die talentierte Miss Highsmith“, Diogenes
Es ist ein Mammutwerk von über tausend Seiten. Doch wer die Zeit aufbringt, wird durch Schenkars Biografie mit sehr vielen neuen Einsichten über die geniale Literatin Patricia Highsmith belohnt.
5. Leonard Fink, „Coming Out: Photographs of Gay Liberation and the New York Waterfront“, Edition Clandestin
Dieser Fotoband ist magisch. Lange nach seinem Tod wurden die Fotos von Leonard Fink per Zufall wiederentdeckt und zusammengetragen. Der Band gibt einen unglaublich lebendigen Einblick in die New Yorker Homo-Szene der 70er Jahre.
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