Das 2015 gegründete Pop-Kultur-Festival findet wieder live auf dem Gelände der Kulturbrauerei statt. Dabei treten vom 28. bis 30. August junge Talente aus Berlin wie Mary Ocher neben internationalen Stars der Indiepopszene auf

Nachdem das Pop-Kultur-Festival im Jahr 2015 als Nachfolgeveranstaltung für die Berlin Music Week installiert wurde, regte sich neben Beifall und Vorschusslorbeeren auch Kritik: Beispielsweise wurde die Finanzierung des Festivals durch den Berliner Senat bemängelt, der damit Wahlkampf betreiben würde; 2017 boykottierten arabischstämmige Musiker*innen nach einem Aufruf des BDS das Festival. Trotz mancher Widerstände haben die Organisator*innen offensichtlich sehr vieles richtig gemacht, denn Pop-Kultur kann in diesem Jahr die zehnte Ausgabe feiern. Selbst im ersten Corona Sommer 2020 fiel das Festival nicht aus, sondern wurde mit einigem Aufwand und beachtlichem Erfolg online abgehalten.

Die Mischung aus Konzerten, Lesungen, Diskussionspanels, Commissioned Works (exklusiv für das Festival erarbeiteten Shows), deutschen und internationalen Acts ist hierzulande einzigartig und wird begeistert angenommen, was sich an den konstant hohen Besucher*innenzahlen zeigt.

Selbstbewusst gegen den Mainstream

Das Festival versteht und vermarktet sich als dezidiert inklusiv, auf Barrierefreiheit, Awareness und Möglichkeiten zu offenen Gesprächen wird selbstverständlich geachtet. Das Line-up von Pop-Kultur 2024 liest sich jubiläumsgerecht wie ein Who’s who der aktuellen Indiepopszene: So kann man sich auf Auftritte von Mary Ocher, Melenas, Jaakko Eino Kalevi, Zebra Katz, bangerfabrique, Lambrini Girls, futurebae, IlgenNur und dem queeren Duo Blumengarten freuen. Aber auch altgediente Wave-Heroen wie A Certain Ration, Arab Strap und Swell Maps geben sich die Ehre.

Um die lokale Club- und Veranstaltungsbranche Berlins zu würdigen, finden seit dem Frühsommer mehrere Shows ausgewählter Formate außerhalb des bewährten Festivalstandorts Kulturbrauerei statt. Besonders hervorzuheben ist die Reihe „Latent Stream“, die im ACUD (Veteranenstraße) queeren Acts eine Bühne bereitet und sich selbstbewusst gegen den Mainstream stellt. Im August treten dort die Electropop-Künstler*innen Keny Chan und Shaw Cain aka Black Popstar auf, die texanische Musikerin Savanna Morgan und der Afrofuturist Marbelite.

SIEGESSÄULE präsentiert Pop-Kultur
Kulturbrauerei und ACUD
28.08., 19:00
29.08., 17:30
30.08., 17:00
pop-kultur.berlin