David Berger als Chefredakteur der Männer gefeuert
David Berger, der bereits seit Monaten in der Kritik stehende Chefredakteur des schwulen Hochglanzmagazins Männer, wurde mit sofortiger Wirkung von seiner Tätigkeit freigestellt. Das gab heute der Bruno Gmünder Verlag, der für die Herausgabe des Magazins verantwortlich ist, in einer Pressemitteilung bekannt. Grund für die Trennung ist die Veröffentlichung von Daniel Krauses polemischen Text „Der Islamismus und die queere Szene“ durch Berger auf der Online-Plattform Huffington Post. Krause war kurz zuvor in Kritik geraten, weil er in einer WDR-Radiosendung gesagt hatte, dass ihn Massentierhaltung mehr berühre als die Judenvernichtung in Auschwitz. Der Politiklehrer wurde daraufhin vom Dienst suspendiert.
In der Pressemitteilung heißt es: „In den vergangenen Tagen ist es im Rahmen der Kooperation der Zeitschrift Männer mit der Huffington Post zur Veröffentlichung eines Beitrages eines Autors gekommen, dessen publizistische Grundhaltung unseren journalistischen Ansprüchen und Werten fundamental widerspricht. (...) Für uns ist es unerträglich, dass wenige Tage nach dem 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, unser Magazin mit Positionen eines politischen Brandstifters in Zusammenhang gebracht wird, dessen Gedankengut sich offensichtlich aus Antisemitismus und der Relativierung des Holocaust speist.“
Die rechtspopulistischen Aussagen David Bergers gegen Tunten, Linke, Muslime, Lesben und queer-theoretische Positionen hatten bereits im November letzten Jahres zu ersten Konsequenzen geführt, als sich die Deutsche Aids-Hilfe dazu entschloss, keine Anzeigen mehr in Männer zu schalten. Die DAH warf dem Magazin vor, immer mehr zu Ausgrenzung und Diskriminierung beizutragen. Berger hatte bei Facebook und in anderen Medien die Entscheidung der DAH als Angriff auf die Pressefreiheit zu seinen Gunsten instrumentalisiert. Auch hier bezieht die heutige Pressemitteilung deutlich Stellung: „Wenn ein Anzeigenkunde Anzeigen nicht schaltet, ist dies ebenfalls kein Angriff auf die Pressefreiheit, sondern seine freie wirtschaftliche und/oder politische Entscheidung. Eine solche Differenzierung ist umso wichtiger in Zeiten, in denen die Bewahrung der Pressefreiheit durch brutale Gewalt, Einschüchterung und Angst herausgefordert wird. Dies geschieht, wenn vermummte Fanatiker Redaktionsräume stürmen und die dort arbeitenden Menschen ermorden. Dies geschieht, wenn Menschen für das, was sie sind, sagen und machen staatlich verfolgt, gefoltert und ermordet werden. Unsere Solidarität gehört all denen, die Opfer von Repressalien sind oder waren .“
Zukünftig übernimmt der Journalist, Buchautor und bis dato stellvertretende Chefredakteur Kriss Rudolph die Leitung der Männer-Redaktion.